onsdag, mars 30, 2011

Die Unterwelt in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 3 - Das Reich der Unterwelt

Die Unterwelt ist der älteste Teil des altnordischen Reiches und entstand direkt aus dem Chaos. Dort lebten nicht nur die ersten beiden Wesen der nordischen Mythologie, Audhumbla (Audumla) und Ymer (Hymer), sondern später auch die ersten Götter.

Die Unterwelt bestand aus zwei sehr unterschiedlichen Reichen, die durch eine hohe, unüberwindbare Bergkette voneinander getrennt waren. Diese Bergkette wurde Nidafjället bezeichnet. Nördlich dieser Bergkette lag das eisige und in Dunst eingehüllte Nifelheim, wo hoch oben in den Bergen die Quelle Hvergelmer entsprang und elf Flüssen hervorbrachte.

Südlich dieser Bergkette befand sich ein Reich ohne Winter, wo Blumen das ganze Jahr über blühten und die Landschaft von grünen Hainen unterbrochen wurde. Dieses Reich teilte sich in zwei Gebiete, in das Reich Mimers und das Reich der Weissagerinnen.

Mimer, der direkte Nachfahre Ymers hatte sein Gebiet über dem ehemaligen Ginnungagap und war der Wächter von Mimers brunn, der Quelle der Weisheit. Diese Quelle ist das Zentrum seines Reiches.

Das andere Gebiet liegt an der Quelle der Wärme, besser bekannt als die Quelle des Schicksals oder Urds brunn, deren Wächter die drei Nornen Urd, Verdani und Skuld sind, die Schicksalsgöttinnen der nordischen Mythologie.

Die beiden Gebiete von Mimer und den drei Nornen wurden gemeinsam als Hel bezeichnet, was bedeutet, das die Unterwelt des altnordischen Reiches aus Hel und Nifelhel bestand.

Über der Unterwelt ragte der Weltenbaum Yggdrasil hervor, der mit seinen Ästen bereits die Scheibe trug, die später die Erde sein sollte. Bevor sich dort jedoch eine Welt entwickelte, herrschte dort der Riese Ymer mit seinen mehrköpfigen Kindern, die aus seinen Füßen hervorkamen. Diese Riesen galten als schreckerregende, grausame Wesen.

Im ewig grünen Reich der Unterwelt wohnten mehrere Götter friedlich mit Mimer und den drei Nornen zusammen. Bure, den Audhumbla aus einem Stein schuf, den sie ständig mit ihrer Zunge geleckt hatte, hatte einen Sohn mit dem Namen Bur (auch Burr und Burre genannt), der mit Mimers Schwester Beisla verheiratet war und die dann drei Söhne zur Welt brachte. Der älteste Sohn war Oden, der Vater des edlen Göttergeschlechtes, der zweite Höner, der auch unter dem Namen Vee (Ve) bekannt ist und der dritte war Lodur, der auch als Vile oder Vi in die nordische Mythologie einging. Diese drei sollten später die oberirdische Welt schaffen.


Copyright: Herbert Kårlin

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