fredag, april 08, 2011

Runen in der nordischen Mythologie

Bereits Tacitus schrieb in seinem Werk Germania im Jahre 98 nach Christus, dass im hohen Norden Runen für die Weissagung angewendet wurden und die ältesten archäologischen Funde gehen in das zweite Jahrhundert nach Christus zurück, was beweist, dass Runen bereits lange Zeit vor den Wikingern existierten und schon immer eine wichtige Rolle im nordischen Volksglauben spielten.

Wenn man allgemein von Runen spricht, so meint man in der Regel Schriftzeichen, die verwendet wurden um eine schriftliche Erinnerung zu hinterlassen. Dies ist jedoch nur die „modernste“ Anwendung der Runen und entspricht den jüngsten Schriftzeichen, die sich auch über das alte Germanien verbreiteten und eine mehrmals reformierte Runenschrift war.

In der nordischen Mythologie dienten Runen jedoch weniger dazu ein Schriftstück zu hinterlassen, denn noch die Edda spricht bei Runen auch von Gesängen, Zauberformeln und Geheimnissen, die sich hinter Runen verbergen. So scheint es auch logisch, dass Runen in der nordischen Mythologie von Göttern, und später auch von weisen Menschen, zur Weissagung benutzt wurden.

Zahlreiche Funde und erste schriftliche Aufzeichnungen belegen, dass die ersten Runen-Zeichen auf Steinen und Holzstücken zu finden waren und Aussagen verbargen, die nur ein Gott oder ein Weiser deuten konnten. Wie die Symbole gedeutet wurden, wie viele Zeichen es tatsächlich gab, welche Symbolik sie enthielten und wie sie von den Göttern ausgewählt wurden ist unbekannt.

Das älteste komplette Runen-Alphabet, das man rekonstruieren konnte, bestand aus 24 verschiedenen Zeichen, die sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals veränderten und sich bis zur Epoche der Wikinger auf ein Alphabet mit 16 Zeichen reduzierte. Die Mehrheit aller Runensteine, vor allem die größeren Exemplare, und alle historisch bedeutenden Aufzeichnungen gehen auf diese vereinfachten Runen-Zeichen zurück und entsprechen daher nicht mehr den ursprünglichen Zeichen von denen man in der nordischen Mythologie spricht.
Copyright: Herbert Kårlin
 

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