torsdag, mars 31, 2011

Audhumbla, die Schöpferin der nordischen Götter

Audhumbla, die auch oft Audumla genannt wird, die heilige Kuh der nordischen Mythologie, entstand gleichzeitig mit Ymer aus Rauhreif und der Kraft, die beim Zusammentreffen der eisigen Quelle Hvergelmer und der warmen Quelle Urds im Süden von Ginnungagap entstand und sich aus den Urstoffen der Quelle der Weisheit, Mimers brunn, entwickelte.

Audumla ernährte sich von den Lebenskörnern, die sich beim Entstehen der Unterwelt befreiten und sich in ihrem Magen verhärteten und beim Ausscheiden zu Stein wurden. Die heilige Kuh leckte ständig den Raureif, der sich auf den Steinen ablegte, was dazu führte, dass sich aus einem dieser Steine ein göttliches Wesen entwickelte, Bure, der Stammvater aller Götter.

Aus den Eutern Audhumblas strömten vier Milchströme, die die Kraft der Lebenskörner trugen. Von dieser Milch ernährte sich das das zweite Wesen der Urzeit, der Riese Ymer, aus dem später die Erde geschaffen wurde.

Audhumbla ist der fünfte Gesang einer mythischen Oper, der Name einer der ursprünglichen nordischen Kuhrassen und hat Künstler jeder Art inspiriert. Sie gehört zu den Symbolen der Freimaurer und ist eines der Sternzeichen. Aber auch mehrere Firmen in Schweden nennen sich nach dieser in der nordischen Mythologie so bedeutenden Urkuh.
Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 30, 2011

Die Unterwelt in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 3 - Das Reich der Unterwelt

Die Unterwelt ist der älteste Teil des altnordischen Reiches und entstand direkt aus dem Chaos. Dort lebten nicht nur die ersten beiden Wesen der nordischen Mythologie, Audhumbla (Audumla) und Ymer (Hymer), sondern später auch die ersten Götter.

Die Unterwelt bestand aus zwei sehr unterschiedlichen Reichen, die durch eine hohe, unüberwindbare Bergkette voneinander getrennt waren. Diese Bergkette wurde Nidafjället bezeichnet. Nördlich dieser Bergkette lag das eisige und in Dunst eingehüllte Nifelheim, wo hoch oben in den Bergen die Quelle Hvergelmer entsprang und elf Flüssen hervorbrachte.

Südlich dieser Bergkette befand sich ein Reich ohne Winter, wo Blumen das ganze Jahr über blühten und die Landschaft von grünen Hainen unterbrochen wurde. Dieses Reich teilte sich in zwei Gebiete, in das Reich Mimers und das Reich der Weissagerinnen.

Mimer, der direkte Nachfahre Ymers hatte sein Gebiet über dem ehemaligen Ginnungagap und war der Wächter von Mimers brunn, der Quelle der Weisheit. Diese Quelle ist das Zentrum seines Reiches.

Das andere Gebiet liegt an der Quelle der Wärme, besser bekannt als die Quelle des Schicksals oder Urds brunn, deren Wächter die drei Nornen Urd, Verdani und Skuld sind, die Schicksalsgöttinnen der nordischen Mythologie.

Die beiden Gebiete von Mimer und den drei Nornen wurden gemeinsam als Hel bezeichnet, was bedeutet, das die Unterwelt des altnordischen Reiches aus Hel und Nifelhel bestand.

Über der Unterwelt ragte der Weltenbaum Yggdrasil hervor, der mit seinen Ästen bereits die Scheibe trug, die später die Erde sein sollte. Bevor sich dort jedoch eine Welt entwickelte, herrschte dort der Riese Ymer mit seinen mehrköpfigen Kindern, die aus seinen Füßen hervorkamen. Diese Riesen galten als schreckerregende, grausame Wesen.

Im ewig grünen Reich der Unterwelt wohnten mehrere Götter friedlich mit Mimer und den drei Nornen zusammen. Bure, den Audhumbla aus einem Stein schuf, den sie ständig mit ihrer Zunge geleckt hatte, hatte einen Sohn mit dem Namen Bur (auch Burr und Burre genannt), der mit Mimers Schwester Beisla verheiratet war und die dann drei Söhne zur Welt brachte. Der älteste Sohn war Oden, der Vater des edlen Göttergeschlechtes, der zweite Höner, der auch unter dem Namen Vee (Ve) bekannt ist und der dritte war Lodur, der auch als Vile oder Vi in die nordische Mythologie einging. Diese drei sollten später die oberirdische Welt schaffen.


Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, mars 29, 2011

Die Quelle Hvergelmer in der nordischen Mythologie

Hvergelmer oder auch Vergelmer ist eine der drei Quellen aus denen sich der Weltenbaum Yggdrasil ernährt und wo sich eine seiner drei Wurzeln befinden. In dieser Quelle wohnt der Drache Nidhögg und einige Schlangen. Nidhögg nagt ständig an den Wurzeln des Baumes und repräsentiert das Böse in der nordischen Mythologie. Indem er die Wurzeln zerstört, wird er auch mit am Ragnarök Schuld tragen.

Hvergelmer, was soviel wie der „rauschende Kessel“ heißt, fließt an der nördlichen Wurzel von Yggdrasil vorbei, um sich dann in elf eiskalte Flüsse zu teilen. Diese Flüsse heißen Elivågor und deren Wasser wird immer kälter bis es zu Eis erstarrt, das den Norden von Ginnungagap füllt, wo es dann auf die Wärme von Muspelheim trifft und sich im Kampf zwischen Kalt und Warm die ersten Wesen der Nordischen Mythologie entwickeln, Audumla und Ymer.

Auch die Quelle Hvergelmer hat Familien ihren Namen gegeben und mehrere Black Metal Gruppen haben sich von der Kraft des eisigen Wassers inspirieren lassen, wobei insbesondere die Gruppe Hvergelmer auch internationalen Erfolg aufweisen kann.
Copyright Herbert Kårlin

måndag, mars 28, 2011

Brisingasmycket, das Halsband der Göttin Freja

Der Brisingasmycket oder Brísingamen (das Halsband der Zwerge), gilt als das schönste Schmuckstück der altnordischen Welt und wurde von den vier Zwergen Alfrik, Berling, Dvalin und Grer für Freja, die Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe, des Krieges und des Todes, geschmiedet. Freja bezahlte das Schmuckstück mit einer Nacht mit jedem der vier Zwerge.

Der Brisingasmycket spielt in der nordischen Mythologie mehrmals eine wichtige Rolle und führte zu mehreren Kämpfen. So soll Oden, der sich das Halsband Brisingasmycket durch eine List angeeignet hatte, Freja den Schmuck nur zurückgegeben haben, nachdem sie einen Krieg zwischen zwei irdischen Königen angezettelt hatte. Diese Kämpfe sollten bis Ragnarök fortsetzen, was ermöglicht wurde, indem die toten Kämpfer sich nachts in Stein verwandelten und morgens dann wieder zum Leben erwachten. Allerdings konnte dieser Bann durch eine Taufe aufgehoben werden, da getaufte Kämpfer nicht mehr vom Tode erweckt werden konnten.

Der Brisingasmycket inspirierte zahlreiche Kunstschmiede und Schmuckkünster und führte auch dazu, dass einige unter ihnen den Namen Brisingasmycket als Firmenname oder Warenzeichen annahmen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

söndag, mars 27, 2011

Die ersten Wesen der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 2 – Die ersten Wesen

Die Schaffenskraft von Mimers brunn, der Quelle der Weisheit, hielt die Stoffe der Welt feucht, was zu einer Gährung führte, die das erste lebende Wesen der neuen Welt entstehen ließ, nämlich die Urkuh Audhumbla.

Audhumbla ernährte sich von den Lebenskörnern, die in den entstandenen Grundstoffen enthalten waren und verwandelte sie im Magen zu festen Stoffen, die ein verstecktes, göttliches Leben in sich bargen. Bei der Ausscheidung wurde diese Masse zu einer Art Steinen.

Indem dann Audumla den Raureif, der sich auf den Steinen bildete, jeden Tag ableckte, entstand so langsam aus der steinigen Masse ein menschenähnliches Wesen, das sehr schön und sehr groß war. Audhumbla, auch Audumla genannt, ließ dadurch den ersten Riesen entstehen. Dieser Riese mit göttlichem Atem, hatte den Namen Bure und ist der Stammvater aller Götter. Bure ist der Vater von Bur und der Großvater Odens.

Gleichzeitig mit der Urkuh Audumla entstand noch ein weiteres Wesen, das sich aus den giftigen Tropfen entwickelte, die die Quelle der eisigen Kälte, Hvergelmer, hervorbrachte und die sich an einer einzigen Stelle wie ein Stalagmit sammelten und ausgewachsen den Riesen Ymer entstehen ließen.

Dieses Wesen, der Riese Ymer, saugte mit vier Mündern gleichzeitig vier Ströme Milch aus den Eutern Audumlas. Dadurch wurde er mit den Lebenskörnern ernährt, was dazu führte, dass er zum Stammvater vieler Geschlechter wurde, die sich aus seinen verschiedenen Körperteilen entwickelten.

Unter seinem linken Arm entstand ein Mann und eine Frau, die sehr viele Riesen als Nachfolger hatten. Aus seinen beiden Füßen ging der dreiköpfige Riese Trudgelmer hervor, der ohne Frau einen Sohn Bergelmer hervorbrachte.

Die Nachfolger des Riesen Ymer waren sowohl grausame als auch freundliche Wesen. Unter den freundlichen Wesen der nordischen Urzeit, die als Kinder Ymers bezeichnet werden können, kann man Mimer und seine Schwester Beisla nennen, sowie die drei weissagenden Schwestern Urd, Verdande und Skuld.




Copyright: Herbert Kårlin

lördag, mars 26, 2011

Midgårdsormen oder Jörmungandr, das Band um die Erde

Midgårdsormen oder Jömungandr (der riesige Stab) ist eine Schlange in der nordischen Mythologie, die dem Geschlecht der Riesen angehört und ist eines der Kinder von Loke und Angerboda. Seine Geschwister sind Hel, Fenrisulven, Narfe ond Sleiper, alles Wesen, die eine wichtige Rolle in der vornordischen Zeit einnahmen. Wegen seiner Länge wird die Schlange Midgårdsormen oft auch als das Band der Erde bezeichnet.

Ursprünglich wohnte Midgårdsormen mit seinen Eltern und Geschwistern in Asgård, dem Reich der Götter. Als jedoch die Schlange immer größer und länger wurde, wollte Oden sie los werden. Er warf sie daher in das Weltenmeer, den unendlichen Ozean, wo sie bis Ragnarök verblieb. Als Oden sie ins Wasser warf, war Midgårdsormen bereits so lang, dass sich die Schlange rund um Midgård, das Reich der Menschen, legen konnte und sich dabei auch noch in den Schwanz beißen konnte.

Der Donnergott Tor trifft die Schlange Midgårdsormen dreimal während seines Lebens. Einmal, als die Schlange noch klein war und er sie in die Luft hob, in der Annahme, dass es sich um eine Katze handelte, ein zweites Mal, als er mit Hymer zum Fischen auf See war und er Midgårdsormen mit seinem Hammer Mjölner töten wollte, aber von Hymer daran gehindert wurde. Und ein drittes Mal bei Ragnarök, wo beide gegeneinander kämpfen und sich schließlich gegenseitig töten.

Midgårdsormen gehört bis heute zu den Figuren der nordischen Mythologie, die Schauspieler und Musiker inspirieren, aber auch viele Künstler anregen. Es gibt zahlreiche Skulpturen und vor allem Schmuckstücke, die Midgårdsormen genannt werden. Erst 2010 schufen Henrik Hallgren und Sabina Henriksson ein musikalisches Theaterstück mit dem Namen „Ur Tor & Midgårdsormen“.

Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, mars 25, 2011

Hagbard, der Wikinger, in der nordischen Mythologie

Hagbard ist einer der wenigen Wikinger, die in der nordischen Mythologie eine gewisse Rolle spielen, wenn auch weniger in der Weise, die er als Hägar, der Wikinger einnimmt, sondern mit einer romantischen Geschichte, die mehr Romeo und Julia näher kommt.

Hagbard (Hägar), der aus dem norwegischen Trondheim kommt, trifft auf See auf Sigar, einen dänischen König mit Gefolge. Hägars und Sigars Familien sind seit „immer“ verfeindet und es kommt zum Kampf. Der Kampf im Kattegatt bleibt unentschieden und die beiden Feinde schließen Frieden. Sigar lädt daraufhin Hägar in seine Burg ein, die vermutlich in Halland stand.

Dort trifft Hagbard die Tochter Sigars, Signe, in die er sich bereits auf den ersten Blick verliebt und bei der er auf Gegenliebe stößt. Da jedoch die beiden Familien, trotz dem aktuellen Frieden, nach wie vor verfeindet sind, kommt eine Verbindung von Sigars Seite nicht in Frage.

Hagbard schleicht sich dann, als Frau verkleidet, in die Räume seiner geliebten Signe, wo er jedoch von den beiden Söhnen des dänischen Gastgebers entdeckt wird. Hägar wird zum Tod am Galgen verurteilt, wobei sich jedoch die beiden Geliebten vorher die Treue  bis zum Tode geloben.

Als Signe von ihrem Fenster aus sieht, wie Hägar (Hagbard) am Galgen stirbt, der jedoch erst seinen Mantel hängen lässt, legt sie im Schloss Feuer und begeht Selbstmord. Als Hagbard den Rauch sieht, so lässt er sich ohne jeden Widerstand hängen und hofft seine Signe im Jenseits erneut zu treffen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, mars 24, 2011

Die Schaffung der Welt in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 1 - Der Beginn

Nach der nordischen Mythologie hat die Welt einen Anfang und ein Ende. Daher war zu Beginn das Chaos in dem es „keinen Sand, keinen See, nicht die leichteste Brise, auch keine Erde und nicht den Himmel über ihr“ gab. Es gab nur den Raum, den man sich wie einen großen Rachen vorstellte und der Ginnungagap (der weit offene Rachen) genannt wurde.

Es gab jedoch bereits drei Kräfte, wobei die Zahl drei auch später immer wieder in der nordischen Mythologie auftaucht. Ginnungagap hatte im Norden die Quelle der eisigen Kälte (Hvergelmer) über die ein dichter Dunst lag. Diese Gegend wurde daher Nifelheim genannt, die Welt des Dunstes. Im Süden von Ginnungagap befand sich die warme Quelle Urds und unterhalb, an der tiefsten Stelle unter diesen beiden Teile lag die Quelle der Weisheit, Mimers brunn. Diese Quelle war so tief, dass nicht einmal der Gedanke des Gottes Oden sich die Tiefe vorstellen konnte.

Aus Hvergelmer drangen ständig neblige Kälteschwaden nach Ginnungagap, wo diese auf die warmen Ströme aus dem Süden stießen. Diese beiden Kräfte lagen ständig im Streit und vermischten sich mit der Zeit. Aus dieser Mischung entstanden dann die ersten Stoffe, die zur Entstehung der Welt führten.

Dort wo die Quelle der Weisheit entsprang, befand sich ein Samen, der Samen des Weltenbaumes Yggdrasil. Dieser Samen begann sich aus diesen Stoffen, die aus Kälte und Wärme entstanden, zu entwickeln. Seine Wurzeln suchten den Weg zu den drei ursprünglichen Kräften des Chaos und schufen, durch der Verflechtung seiner Wurzeln, die Unterwelt.

Der Stamm des Yggdrasil wurde immer höher und verzweigte sich mehr und mehr, damit sich die unterschiedlichen Reiche und Welten auf den verschiedenen Ästen entwickeln konnten. Auch wenn der Weltenbaum für Menschen unsichtbar sind, so entwickelt er sich immer weiter bis die Welt mit Ragnarök ihr Ende erreicht hat.




Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 23, 2011

Mimers brunn, der Brunnen der Weisheit

Nach der nordischen Mythologie findet man unter einer der Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasil Mimers Brunn oder auch Mimers Källa, die Quelle der Weisheit, dessen Wasser alle Kenntnisse der Welt besitzt. Mimer, der Herr des Brunnens, bewachte das Wasser rund um die Uhr und trank jeden Tag etwas Wasser aus dieser Quelle (Källa). Dies war auch der Grund, warum Mimers zu den Weisen des hohen Nordens gehörte.

Es gab nur wenige aus dem Reich der nordischen Mythologie, die auch nur in die Nähe des Quelle kommen konnten und selbst Oden, der die Fähigkeit des Wassers kannte und von der Quelle trinken wollte, musste es mit einem seiner Augen bezahlen. Mimers legte das Auge in die Quelle, woraufhin Oden alles sehen konnte was in der Welt geschah. Die Quelle bot ihm die Kenntnisse aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. 

In Schweden findet man auch heute noch unzählige Mimers Brunn und Mimers Källa, die fast alle etwas mit Weisheit und Kenntnissen zu tun haben. Kulturzentren, Bibliotheken, Schulen und viele ähnliche Einrichtungen lassen sich heute noch von dieser Quelle der Weisheit beeinflussen.
Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, mars 22, 2011

Helheim, die Welt, die niemand verlässt

Helheim ist eine der neun Welten in der nordischen Mythologie, die von Hel, der Göttin des Reiches der Toten regiert wird.

Das nachtschwarze und kalte Helheim liegt am tiefsten Ort von Nifelheim. Wer einmal dort angelangt ist kann den finsteren Ort nie wieder verlassen, da der Fluss Gjöll, der ganz Helheim umschließt, jede Rückkehr in eine andere Welt unmöglich macht. Selbst Göttern gelingt es nicht mehr diesen Ort zu verlassen.

Nach Helheim kommen all jene, die aus Altersgründen oder nach einer Krankheit sterben und denen es nicht gelungen war während ihres Lebens eine Heldentat zu begehen. Nur wer als Held oder während eines Kampfes ums Leben kommt, findet Zugang zu Valhall.

Der Eingang nach Helheim, die wie Gold schimmernde Gjallarbron, wird von Modgunn (auch Modgud genannt) bewacht. Der Riese Hraesvelg, der am Rande der Welt sitzt und die Gestalt eines Adlers hat, schlägt ständig mit seinen Wingen, die einen kalten Wind nach Helheim blasen. Die Tür selbst nach Helheim wird vom Hund Garm bewacht und öffnet sich zum Ragnarök, wenn alle Toten das dunkle Reich verlassen können um den noch Lebenden das Leben zur Hölle zu machen.

Aus dem Wort Hel und Helheim entstand das schwedische Wort Helvete (Hölle), was soviel bedeutet wie „die Strafe Hels“. Auch „slå ihjål“ bedeutet „schlagen nach Hel“. Und auch der Helheim-Gletscher in Grönland erhielt seinen Namen nach dem mythologischen Reich des Todes.

Wie so oft, hat auch eine norwegische Vikingarock-Gruppe, die Black Metal spielt, seinen Namen aus der nordischen Mythologie. Die Gruppe Helheim spielt unter anderem den Song Jernskogen (das norwegische Wort für Eisenwald), der von einem sehr eindrucksvollen Video begleitet wird.

Copyright: Herbert Kårlin

måndag, mars 21, 2011

Ymer, der Riese, der aus Raureif und Funken entstand

Der Riese Ymer oder Aurgelmer, wie er auch genannt wird, wurde nach der nordischen Mythologie aus dem Raureif in Nifelheim und den Funken aus Muspelheim geschaffen, wobei er in Ginnungagap lebt, das sich zwischen Nifelheim und Muspelheim befindet und das ursprüngliche Chaos darstellt. Gleichzeitig mit Ymer entstand , ebenfalls aus Raureif, die Urkuh Audhumbla, die Ymer mit ihrer Milch ernährte.

Ymer war das erste Wesen der nordischen Mythologie. Während der Riese schlief, wuchsen unter seiner linken Hand ein Mann und eine Frau und aus seinen beiden Füßen ein dreiköpfiger Sohn. Diese Nachfolger Ymers sind die Urväter aller Riesen.

Ymer wurde von drei seiner Nachkommen, nämlich Oden, Vile und Ve getötet, die dann aus seinem Körper die Welt schufen. Aus seinem Fleisch wurde die Erde, aus seinem Blut Wasser, den Gebeinen die Berge, seinen Haaren Bäume, aus seinem Totenkopf der Himmel und seinem Gehirn die Wolken. Alle seine Teile wurden zu einem Teil von Himmel und Erde.

Ymer ist vermutlich das Wesen, das in Schweden, und ganz Skandinavien, die meisten Spuren hinterlassen hat, denn nach ihm wurde eine Insel benannt, ein Eisbrecher, eine dänische Yoghurt-Sorte, aber auch Werbebüros, Altersheime und Sportverbände. Ymer ist selbst ein geläufiger schwedischer Vorname, auch wenn er heute nicht mehr unter den 100 häufigsten Namen des Landes zu finden ist.
Copyright: Herbert Kårlin

söndag, mars 20, 2011

Einhärjar, die tapferen Krieger in der Valhall

Die Einhärjar oder Enhärjar (Einherjer im Deutschen) sind in der nordischen Mythologie die ihm Rum gefallenen, mutigen Krieger, die von Odens Valkyrjor (Walküren) zur Valhall gebracht wurden, dem altnordischen Himmelreich.

Die Anzahl dieser mutigen Krieger ist nach der Edda nicht einmal zu schätzen, da zur Valhall 540 Türen führten, durch die jeweils gleichzeitig 800 Einhärjar Zugang fanden.

Jeden Morgen verließen die Krieger, nach einem ausgiebigen Mahl, die Valhall nach Idavallen, das im Zentrum von Asgård, dem Reiche der Götter lag, und kämpften gegeneinader. Bei Dämmerung fließt dann jedoch das während der Kämpfe geflossene Blut ins Fleisch zurück und alle abgehackten Teile finden zurück an die ursprüngliche Stelle, so dass die Einhärjar unbeschadet zurück zum Essen in die Valhall kehren können.

In der Nacht feiern dann die Einhärjar in der Valhall, wo ihnen von Andrimner das Fleisch des Särimner geboten wird. Zu diesem Fleisch trinken sie Mjöd, das nur die Ziege Heidrun bietet, die jeden Tag Blätter des Yggdrasil isst, Blätter des Weltenbaums.

So wie der Eber Särimner unendlich Fleisch gibt, so sind auch die Nächte nicht mit den Nächten der Welt der Menschen zu vergleichen, denn unabhängig wie lange die Einhärjar feiern, sie finden immer soviel Zeit, dass sie noch so lange schlafen können, dass sie voll erholt zu den Kämpfen am nächsten Tag aufbrechen können.

Die Einhärjar blieben in Schweden im Großen und Ganzen in der Welt der Mythologie. Lediglich eine Musikgruppe, die Punk-Rock spielt, ließ den Namen dieser Helden wieder auferstehen. Da die Gruppe Einhärjar sehr patriotische Texte schreibt, wird sie sehr häufig als rechtsorientiert betrachtet, wobei sie jedoch keine Verbindung zu einer politischen Gruppierung hat. Eines der klassischen Stücke der Vikingarockgruppe Enhärjarna heißt Moder Svea (Mutter Svea).

Copyright: Herbert Kårlin

lördag, mars 19, 2011

Särimner, ein Eber besonderer Art

Särimner (im Deutschen Sährimnir genannt) ist nach der nordischen Mythologie der Eber Odens (Odins), der dazu dient die Einhärjarna (Einherjer), die tapferen Krieger, die nach ihrem Tode zur Valhall geführt wurden, zu ernähren.

Särimner wurde daher jeden Abend geschlachtet und ergab soviel Fleisch, dass nicht einer der Krieger hungrig bleiben musste. Jeden Morgen, wenn sich dann die Krieger nach einem nächtlichen Fest und Schlaf auf den Weg machten, stand Särimner wieder vom Tode auf, um dann am Abend erneut vom Koch Andrimner geschlachtet und im Topf Eldrimner zubereitet zu werden. Voraussetzung war nur, dass kein Knochen Särimners weggeworfen wurde.

Oden, der am Festmahl ebenfalls teilnahm, trank jedoch nur Mjöd und gab daher sein Fleisch seinen beiden Wölfen Gere und Freke, die zu seinen Füßen lagen. Dass der heutige julskinka (Weihnachtsschinken) eine Beziehung zu Särimner hat , kann nicht belegt werden, wird jedoch oft als logisch betrachtet.

Auch Särimner leiht seinen Namen tausenden von Unternehmen Schwedens, insbesondere Restaurants, Fleischereien und Motorradclubs. In Göteborg entstand auch die Black Metal Gruppe Särimner, die, unter anderem, Genom Ymers Död (Durch den Tod Ymers) aufnahm. 
Copyright: Herbert Kårlin

fredag, mars 18, 2011

Järnskogen, der finstere Wald in Jotunheim

Der Järnskogen oder Järnveden (Eisenwald) ist in der nordischen Mythologie ein dunkler urwaldähnlicher Wald, der Angst und Schrecken verbreitet. Dieser Wald liegt in Jotunheim (auch Jotunhem genannt), dem Reich der Riesen und trennt das Reich der Götter (Asgård) vom Reich der Menschen (Midgård).

Im Järnskogen wuchsen viele der angsterregenden Wesen der nordischen Mythologie auf, wobei die bekanntesten Persönlichkeiten des Waldes der Wolf Hate und die Riesin Angerboda waren. Das größte Gebäude im Järnskogen ist die Burg Utgård, in der nicht nur einige der gefürchtetsten Wesen wohnten, sondern auch einige bedeutende Kämpfe der Vorzeit ausgetragen wurden.

Noch heute findet man in Schweden mehrere Gegenden, und auch eine Gemeinde, die nach dem Järnskogen, dem Eisenwald benannt sind. Der Järnskogen hat jedoch nicht nur in der Vergangenheit seine Wurzeln, sondern lebt auch heute noch bei skandinavischen Musikbewegungen. So veröffentlichte die Vikingarockband Nidhöggs Vrede im Jahre 2002 den Heavy Metal Song Järnskogens barn (Das Kind des Eisenwalds).

Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, mars 17, 2011

Ask und Embla, die ersten Menschen

Nach der nordischen Mythologie sind nicht Adam und Eva, sondern Ask und Embla die ersten beiden Menschen. Auch wenn manche Parallelen zwischen den beiden Paaren existieren, so entstanden Ask und Embla ohne jeden christlichen Einfluss.

Ask, der erste Mann, und Embla, die erste Frau wurden natürlich von Oden (Odin) geschaffen, der hierbei jedoch zwei Helfer hatte, nämlich Höner und Lodur, wobei letzterer auch oft als Vile oder Ve bezeichnet wird.

Oden fand der Legende nach, als er gemeinsam mit seinem Ratgeber Höner und dem nordischen Gott Lodur am Strand entlang ging, zwei Baumstämme, eine Esche und eine Ulme. Indem Oden den Eschenstamm zum Mann schnitzte, gab er ihm den Atem, also das Leben, und das gleiche geschah mit der Ulme, die zur Frau wurde.

Höner, der Berater Odens verlieh den beiden Gestalten den Verstand und die Fähigkeit sich zu bewegen. Und Ludur schenkte dann Ask und Embla die sieben Sinne und Gefühle. Als Geschenk erhielt das Paar von Oden Midgård, die Welt der Menschen, die sie mit ihren Nachkommen bevölkern sollten.

Auch wenn die Christianisierung Schwedens diese Schöpfungsgeschichte, wegen der Parallelen, versuchte mit einem christlichen Einfluss zu erklären, so muss man bedenken, dass die Entstehung von Ask und Embla in die Gesamtheit der nordischen Mythologie eingebettet ist, denn Ask (die Esche) repräsentiert auch Yggdrasil, den Weltenbaum, der den Kosmos verkörpert.

Wie viele Figuren aus der nordischen Mythologie, so findet man auch Ask und Embla in Form von zahlreichen Kunstwerken und Skulpturen in Schweden. Sehr viele Kindergärten, Kinderhorte und Vereine nennen sich ebenfalls nach den beiden ersten nordischen Menschen, aber selbst mehrere Produkte des Landes übernahmen Ask und Embla.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 16, 2011

Hugin und Munin, die beiden Raben Odens

Hugin und Munin sind die beiden Raben des nordischen Gottes Oden, der im Deutschen im allgemeinen Odin genannt wird. Dank der beiden Raben ist Oden oder Odin der weiseste Gott der nordischen Mythologie und kann die Schritte von Menschen und Göttern vorhersehen.

Hugin kommt vom altnordischen Wort huga, was denken bedeutet und Munin stammt von muna, sich erinnern, ab. Die beiden Namen drücken daher bereits die Fähigkeiten der beiden Raben aus. Hugin (der Gedanke) denkt über alles nach was er sieht und zieht seine Schlusssätze und Munin (die Erinnerung) erinnert sich an alles, was er gesehen hat. Gemeinsam tragen sie dadurch das universelle Wissen zu Oden.

Nach der Sage verlassen Hugin und Mugin jeden Morgen ihren Herr um über Asgård (Asgard oder Asgaard) und Midgård (Midgard) zu fliegen, also die Welt der Götter und die Welt der Menschen. Wenn die beiden Raben dann am Abend zu Oden zurückkehren, berichten sie ihm alles was sie gesehen und gehört haben. Dadurch ist der Gott über jeden Schritt und jeden Plan der Götter und Menschen informiert, was ihn zum allwissenden Gott macht.

Raben werden auch in der nordischen Mythologie als magische Wesen betrachtet, die unter anderem die Wahrheit von der Lüge unterscheiden können. Sie tauchen daher in unterschiedlichster Weise in der Mythologie auf und gelten als Tiere mit einem großen Verstand. Noch heute erinnern unzählige Firmennamen und Bauten, vor allem Schulen und Universitäten, an die beiden Raben der nordischen Mythologie und verbinden sie damit mit der schwedischen Gegenwart.

Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, mars 15, 2011

Der Näcken oder Strömkarl

Der Näcken (Nackte), im Deutschen auch als Nöck oder Flussmann bekannt, taucht in der schwedischen Mythologie unter den verschiedensten Namen auf, da er in den verschiedensten Regionen Schwedens nahezu parallel entstand und dort auch jeweils seinen lokalen Namen erhielt. Seine häufigsten Bezeichnungen sind, ausser Näcken, noch Strömkarl (Flusskerl), Forskarl (Stromschnellenkerl), Älven (der Fluss) oder Kvarngubbe (der alte Mann der Mühle).

In allen Fällen ist der Näcken jedoch ein Wasserwesen, das sich meist in Form eines nackten Mannes zeigt und mit seinem bezaubernden Geigenspiel (manchmal auch das Spiel auf einer Harfe) die Menschen, die ihm lauschen, ins Wasser lockt, wo sie dann ertrinken.

Dem Tod durch Ertrinken konnte man jedoch entgehen, wenn man bereit war sich im Violinspiel vom Näcken unterrichten zu lassen. Allerdings hatte dies auch die Folge, dass der Schüler von übernatürlichen Kräften besessen wurde und nicht mehr aufhören konnte zu spielen. Alle, die ihm zuhörten, waren gezwungen ununterbrochen zu den Geigentönen zu tanzen bis sie alle gemeinsam wahnsinnig wurden.

Dieser Bann konnte jedoch gebrochen werden, wenn einer der Tanzenden den Ernst und die Ursache der Situation verstand und mit einem Messer die Seiten der Geige durchschnitt. In diesem Moment war der Fluch für alle zu Ende.

Kaum eine andere mythologische Figur Schwedens hat Künstler jeder Art so sehr beeinflusst wie der Näcken, denn überall in Schweden findet man Skulpturen, die diesem Wasserwesen gewidmet sind, zahlreiche Maler haben den Geigenspieler als Modell genommen und selbst in Gedichten wird oft auf den Näcken verwiesen.

Copyright: Herbert Kårlin

måndag, mars 14, 2011

Elfen über morgendlichen Wiesen

In der schwedischen Mythologie unterscheidet man, im Gegensatz zum Deutschen, zwischen Alfer und Älvor, die im skandinavischen Volksglauben sehr bedeutende Unterschiede aufweisen und nicht verwechselt werden dürfen.

Die Elfen (älvor) sind kleine weibliche Wesen, die vor allem bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang schwebend über Wiesen, Felder und Moorlandschaften tanzen. Sie wohnen in der Regel im Wald und bevorzugen dort Quellen oder Wasserläufe. Die Nebelschwaden, die man morgens über Wiesen und Feldern liegen sieht, werden oft als Elfentanz (älvadans) bezeichnet, obwohl dieser Glaube erst in der Romantik entstand und wenig mit ursprünglichem Volksglauben zu tun hat.

Elfen gelten als sehr verführerische weibliche Wesen, denen man jedoch besser aus dem Wege geht, da ihre Hauptrolle darin besteht Krankheiten zu verbreiten, die man nur auf zwei Arten heilen kann. Entweder, indem man die Krankheit wegbläst, da Elfen sie auch durch Pusten übertragen. Am besten geeignet dafür ist ein Blasebalg. Diese Methode erlebten bis zum späten Mittelalter viele Epileptiker und geistig behinderte Personen, die den Elfentanz aufführten.

Die andere Möglichkeit besteht darin, Elfenmühlen (älvkvarnar) zu benutzen, indem man sie einfettete und dann etwas Gold eines Ringes darin mahlte. Im Schwedischen bezeichnet man einfache Steinritzungen, die skålgropar (schalenförmige Vertiefungen), die vor allem während der Bronzezeit entstanden, als Elfenmühlen.

Die Ballade „Herr Olof och älvorna“ aus dem Mittelalter erzählt von Herrn Olof, der, unterwegs zu seiner Hochzeit, von der Königin der Elfen zum Elfentanz eingeladen wurde. Da er jedoch wusste, dass bei Elfen die Zeit langsamer abläuft als bei Menschen, lehnte er die Einladung ab, was er schwer bereuen musste. Die Königin belegte ihn mit einer Krankheit, der er erlag, als er zu seiner Hochzeit erschien. Seine Zukünftige starb dann wenig später an der Trauer.

Copyright: Herbert Kårlin