tisdag, maj 31, 2011

Die Feindschaft zwischen Riesen und Göttern

Nordische Mythologie Teil 22 - Die Riesen werden zur Gefahr

Auch wenn Riesen, Götter und Menschen eine gewisse Zeit in Frieden nebeneinander lebten, so hatten die Riesen immer eine Neigung zum Bösen. Die Friedenszeiten währten daher nur so lange, so lange die Riesen in der Minderheit waren und sie bei einer Auflehnung nicht gewinnen konnten.

Aber die Riesen in Jotunheim vermehrten sich immer mehr und bald waren zahlreiche gefährliche und starke Riesen in Jotunheim geboren. Mit Herrschern unter den Riesen wie Hymer, Geirraud und Gymer wuchsen gefährliche Feinde für Midgård und Asgård heran.

Die ersten Zeichen der Feinschaft zwischen Riesen und Göttern kündigten sich am Hof Vingners an. Oden hatte Vingner und seiner Frau Lora die Erziehung von Tor anvertraut. Tor war jedoch bereits mit 12 Jahren stärker als jeder Riese. Obwohl normalerweise ein gutes Verhältnis zwischen Pflegeeltern und Pflegekindern herrscht, erschlug Tor bei einer Auseinandersetzung seine beiden Pflegeeltern.

Niemand war bei diesem Vorkommnis dabei und später sagte man, dass Tor damit nur seinen Pflegeeltern vorausgekommen sei, die ihn wegen seiner Stärke und der Angst, dass er als Asa-Gott den Riesen gefährlich werden könne, ihn ebenfalls töten wollten. Zu dieser Erklärung kam man vor allem, weil allgemein bekannt war, dass Tor eine der gutmütigsten Götter Asgårds war.

Sicher ist jedoch, dass Tor seinen berühmten Steinhammer Mjölner nach dem Tod von Lora und Vingner als Beute mit sich nahm, den Hammer den er später bei allen Kämpfen gegen die Riesen benutzte, bis auf eine kurze Epoche, als er einen Eisenhammer Sindres verwendete.

Allerdings war die Gefahr von Seiten der Riesen gering, so lange zumindest, wie die Grenzen zu Jotunheim von Ivalde und seinen Söhnen gut bewacht wurden und diese ihren Treueeid zu den Göttern hielten.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, maj 30, 2011

Tor, der stärkste Gott Asgårds

Tor, der Sohn von Oden und Frigg ist der stärkste Gott in Asgård. Trotz seinem imposanten Körperbau hat er ein jugendliches Gesicht, das Offenheit und Ehrlichkeit ausstrahlt. Er gilt als gutmütig, zumindest so lange er sich nicht wegen einer üblen oder bösen Angelegenheit aufbraust, denn Tor hat es etwas schwer sein Gemüt zu zügeln.

Tor ist der Gott, der die Luft reinigt und bei Wassernot seine Böcke Tanngnyst und Tanngrisner vor seinen Wagen spannt und dann durch die wasserbeladenen Wolken streift. Diese Fahrten lassen fruchtbare Regenschauer auf die Erde fallen, die von zahlreichen Blitzen begleitet werden.

Tors Zeichen sind sein Hammer Mjölner und der Stärkegürtel Meginjord mit denen er Asgård und Midgård gegen die Riesen und bösen Mächte Jotunheims verteidigt. Tor ist besonders angetan von Menschen, die hart auf dem Feld oder im Wald arbeiten und ein aufrechtes Leben führen.

Tor ist mit Sif verheiratet und wird in der nordischen Mythologie als der treueste Sohn Odens bezeichnet. Durch seine Größe und Stärke ist er der größte Esser Asgårds und sein Horn fasst mehr Mjöd als das der anderen Einhärjar und Asa-Götter.

Auf Grund seiner Gutgläubigkeit glaubte Tor lange, dass Loke ein zuverlässiger Kammerad sei, da ihn sein Vater Oden in Asgård so wohlwollend aufgenommen hatte. Daher nahm er Loke auch oft mit auf seine Reisen durch die Lüfte. Nachdem ihn jedoch dieser im Laufe der Zeit mehrmals enttäuscht hatte, wollte er schließlich nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Tor hatte zwei Söhne, Magne, den er zusammen mit der Riesin Järnsaxa hatte, einer der neun Mütter Heimdalls und Mode, den seine Frau Sif dann später zur Welt brachte.
Copyright: Herbert Kårlin

söndag, maj 29, 2011

Vidar, der schweigsame Gott von Asgård

Vidar ist der Sohn Odens und der Riesin Grid. Er ist in der nordischen Mythologie als der schweigsamste und bescheidenste Gott von Asgård bekannt. Vidar nimmt am Tisch in Valhall den von Oden längst entfernten Platz ein und ist dafür verantwortlich die Hörner aller anderen immer wieder mit Mjöd zu füllen.

Der Asa-Gott Vidar, der über Vide, die Wälder herrscht, leistet diesen Dienst ohne sich von der niederen Arbeit gekränkt zu fühlen und reicht selbst Loke, den er innerlich verachtet, immer wieder sein gefülltes Horn.

Auch wenn Vidar, nach Tor, der stärkste Gott in Asgård ist, so hat er bis Ragnarök wenig Nutzen und Ehre von dieser Stärke. Und dennoch ist es Vidar, der bei Ragnarök den Tod seines Vaters rächen wird, Fenrisulven tötet, und nach dem Untergang der Welten weiterleben wird.
Copyright: Herbert Kårlin
 

lördag, maj 28, 2011

Oden, der bedeutendste Gott der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 21 - Oden, der oberste Asa-Gott

Unter den Asa-Göttern, die an der höchsten Stelle des Weltenbaumes Yggdrasil ihre Welt hatten, war Oden der mächtigste Gott, nicht zuletzt, weil er als einziger vom Mjöd trinken durfte und dadurch neun Zauberrunen beherrschte.

Oden ist, seit er seit Auge gegen Wissen eintauschte, ein einäugiger Gott, warum er auch von den Menschen etwas gefürchtet wird. Nur in seinem eigen Heim unter den Einhärjar wirkt Oden ideal und ohne jedes äußerliche Fehl.

Oden kennt seine Schwächen und weiß, dass auch sein Lebenswandel nicht als Vorbild gelten kann und er daher von einem idealen Gott von Thron verstoßen werden kann. Sein eigener Sohn Balder erweist sich als unfehlbarer gerechter Gott, was einer der Gründe ist, warum das Verhältnis zwischen den beiden oft etwas angespannt ist.

Nachts jagt Oden auf seinem achtfüssigen Pferd Sleipner und gefolgt von den beiden Wölfen Gere und Freke durch die Lüfte, um das All von bösen Mächten, Kräften und Zaubern zu befreien, damit keine Krankheiten und kein Unglück auf Midgård fällt, die Welt der Menschen. Oden wird daher auch als der Beschützer der Erde betrachtet.

Oden ist jedoch nicht der einzige Steuermann der Erde und kennt daher auch nicht alle Bestimmungen, die Urd den einzelnen Menschen mit auf den Weg gegeben hat. Allerdings hat Oden die Macht und die Bestimmung über den Ausgang aller Kämpfe erhalten. Der oberste Gott entscheidet daher nicht nur über den Ausgang einer Schlacht, sondern auch darüber wer bei einem Kampf sterben muss. Urd hatte in diesen Fällen nur vorgesehen, dass die entsprechende Person ein Kämpfer wird und bei einer der Schlachten sterben nicht, nicht jedoch bei welcher.

Oden war auch der oberste Richter der Unterwelt und konnte über das Schicksal der Toten entscheiden. Hierzu folgte er zahlreichen Grundregeln und zeigte sich einsichtig. Er war nachsichtig, wenn es bei einem Paar zu einem Fehlschritt kam, aber nur so lange die Ehe damit nicht gefährdet wurde. Wer dagegen die Ehe aufs Spiel setzte, musste mit einer hohen Strafe rechnen. Oden verurteilte auch nicht den Genuss von Alkohol, aber auch nur so lange keine andere Person durch den Trinkenden zu Schaden kam. Er bewegte sich auch viel unter den Menschen, und strafte dabei den Hartherzigen und belohnte den Barmherzigen. Oden hasste Feigheit und verurteilte den Übermut. Jemand, der die Armut einer ungerechten Arbeit vorzog, konnte mit seinem Wohlwollen rechnen, nicht aber jener, das durch seine unüberlegten Handlungen anderen das Verderben brachte.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, maj 27, 2011

Gunnlöd, die Wächterin des Dichtermjöd

Gunnlöd war in der nordischen Mythologie eine Riesund und die Tochter Suttungs, der sich durch List und Drohung das Dichtermjöd von den Zwergen Galar und Fjalar beschafft hatte. Gunnlöd, seine Tochter, musste das Mjöd anschließend im inneren eines Berges bewachen.

Oden, der vom Dichtermjöd gehört hatte, wollte es sich unbedingt beschaffen. Allerdings scheiterte jeder Versuch, den er unternahm, bis er sich eine List ausdachte. Zusammen mit Bauge bohrte er ein Loch in den Berg um zu Gunnlöd zu gelangen. Gunnlöd verliebte sich in Oden und die beiden verbrachten drei Tage und drei Nächte miteinander.

Nach diesen drei Tagen erlaubte Gunnlöd Oden je einen Schluck aus den drei Kesseln mit Dichtermjöd zu nehmen. Dieser trank jedoch alle drei Kessel leer und floh dann, in Form eines Adlers, in aller Hast zurück nach Asgård, wo er das Mjöd wieder ausspuckte, damit er er sich für die Zukunft einteilen konnte. Aus den drei Nächten, die Gunnlöd und Oden miteinander verbracht hatten, ging der Gott der Dichtkunst, Brage, hervor.
Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, maj 26, 2011

Die heiligen Runen der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 20 - Die Kenntnisse der Runen

Ursprünglich kannte nur Mimer die Geheimnisse der Runen, da sie eine gewisse Zauberkraft beinhalteten. Mimer wurden sie über das Wasser seines Brunnens, der Quelle der Weisheit, vermittelt. Oden durfte nach einem großen Opfer einmal aus dieser Quelle trinken, wodurch er die Geheimnisse von neun Runengesängen lernte, die alle eine positive Kraft besaßen.

Diese allgemeinen Runen, die Oden erhielt, wurden dann an alle Wesen der neun Welten verteilt. Oden lehrte sie den Asa-Göttern, Dain und Dvalin den Elfen und den Zwergen, Mimer lehrte den Riesen in Jotunheim einige Runen und Heimdall brachte sie den Menschen in Midgård.

Diese wertvolle Gabe der Runen wurden jedoch nicht wie in einer Schule unterrichtet, sondern in Form von Mjöd, das die Geheimnisse enthielt, an alle Lebewesen geschickt, die nach einem Schluck des Göttergetränks die Runen kannten.

Die wichtigsten Runen waren Hugrunen, die Können und Weisheit vermittelten, und die Hjälprunen, die dazu dienten, dass Kinder schmerzlos geboren werden, sowie Sorgen und Kummer vertreiben. Wichtig waren auch die Läkerunen, die eine heilende Kraft besaßen, die Brimrunen, die die Luft von bösen Wesen reinigen, Wind und Wogen bezähmten, aber auch Seeleute aus Seenot retteten und menschliche Behausungen vor Feuer schützten. Schließlich kamen noch die Målrunen, die Stummen wieder die Sprache verliehen und Segerrunen, die, wenn sie von allen Kriegern gemeinsam gesungen wurden und Oden in den Gesang einstimmt, den Sieg über die Feinde garantieren.

Jede Gruppe an Runen konnte natürlich eine Vielzahl an Einzelrunen beinhalten, die jeweils einem bestimmten Zweck dienten, was sich insbesondere bei den Hugrunen und den Läkerunen bemerkbar machte. Bei den ältesten Steinritzungen, die man in Skandinavien fand, geht man davon aus, dass es sich um Hugrunen handelt. Einige dieser Runen kann man auch mit den heutigen Gebeten vergleichen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, maj 25, 2011

Svartalfaheim, das Reich der Zwerge und Gnome

Svartalfaheim ist ein Reich der dunklen Mächte, das vor allem von den Zwergen, Gnomen und Alven bewohnt wird. Die meisten, die nach Svartalfaheim kommen, müssen für immer in dieser Welt bleiben, auch gegen ihren Willen.

Die wichtigsten Bewohner von Svartalfaheim sind die Zwerge, die als die bedeutendsten Künstler in der nordischen Mythologie bekannt wurden. In ihrer Schmiede entstanden alle Waffen und Schmuckstücke, die in der Welt der Götter oder Menschen eine besondere Bedeutung haben und in der Regel mit einer Zauberkraft versehen sind.

Da die Zwerge von Svartalfaheim ihre Werke nicht verschenken oder verkaufen wollen, belegen sie sie meist mit unglücksbringenden Eigenschaften, damit der Besitzer so wenige Freude wie möglich an dem Kunstwerk hat.

In der Schmiede von Svartalfaheim entstanden Odens Speer Gungner und sein Ring Draupner, Frejs Schiff Skidbladner, Tors Hammer Mjöller und Sifs goldenes Haar. Allelrdings musten die Götter eine bedeutende Überredungskunst anwenden, damit ihnen die Zwerge die Gegenstände auch aushändigten.
Copyright: Herbert Kårlin
 

tisdag, maj 24, 2011

Die neun Welten der nordischen Mythologie

In der nordischen Mythologie findet man neun Welten, die miteinander verflochten sind, auch wenn einige dieser Welten bereits existierten bevor göttliches oder menschliches Leben dort seinen Platz fand. Einige unter ihnen überstehen auch Ragnarök, den Weltuntergang, was bedeutet, dass die Geschichte der Welten auch neu beginnen kann das zu einem anderen Ergebnis führt.

Zu den ältesten Welten, die auch für die Entstehung jedes Lebens verantwortlich sind, gehören Nifelheim, das Reich der eisigen Kälte und des Raureifs und Muspelheim, das Reich der funkensprühenden Hitze, die ursprünglich durch das Chaos Ginnungagap, die Leere, getrennt waren.

Die Welten, die in der nordischen Mythologie die Hauptrolle einnehmen, sind Asgård, die Welt der Götter, Midgård, die Welt der Menschen und Jotunheim, die Welt der Riesen. Alle bedeutenden Auseinandersetzungen finden zwischen diesen drei Welten ab, wobei Midgård allerdings in keinerlei Handlung eingreifen kann, sondern ein Spielball von Göttern und Riesen ist.

In der „Unterwelt“ schließlich findet man Vanaheim, die Welt der Vanagötter, Helheim, die Welt der unrühmlich Verstorbenen, zu der auch Mimers und Urds Reich gehören, sowie Alfheim, die Welt der Lichtelfen und Svartalfheim, die Welt der Alven und Zwerge.

Die Verbindung zwischen diesen Welten übernehmen die Asagötter, die auch zuständig für Midgård sind und die menschheit geschaffen haben.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, maj 23, 2011

Heimdall teilt die Gesellschaft ein

Nordische Mythologie Teil 19 - Heimdall und die drei Stände

Eines Tages wanderte Heimdall auf kleinen Wegen Richtung Meer bis er an eine kleine Stuga kam in der Ae und Edda wohnten. Er wurde gastfreundlich aufgenommen und blieb drei Tage bei diesem Paar. Neun Monate später kamen bei Ae und Edda, die von den Gaben anderer abhängig waren, ein Sohn auf die Welt, der den Namen Träl erhielt.

Anschließend besuchte Heimdall Aves und Amma, die in einem gepflegten Haus wohnten. Auch hier blieb der Gott drei Tage zu Gast. Und nach neun Monaten bekamen auch Aves und Amma einen Sohn, den sie Karl nannten.

Nach diesem Aufenthalt besucht Heimdall noch die Stammeltern Midgårds, die auf einem groß angelegten Gut wohnten und die wichtigsten Geschlechter der nordischen Mythologie als Nachfolger hatten. Auch hier wohnte der Gott drei Tage lang, und wieder wurde nach neun Monaten ein Sohn geboren, ein Kind mit blonden Locken, rosa Wangen und wagemutigem Blick. Dieses Kind wurde später der Führer und Richter der Menschen in Midgård. Dieses Kind wurde unter den Menschen später unter dem Namen Sköld-Borgar (= Verteidiger-Beschützer) bekannt.

Auf diese Weise hatte Heimdall die drei Stände geschaffen: Die Unfreien, die Bürger und die Hochgeborenen. Der Gott hatte bestimmt, dass die drei Kinder Halbgeschwister waren, die sich immer mit Anstand und Wohlwollen treffen sollten, auch wenn ihre Schicksale getrennter Wege gingen.

Auch als Heimdalls Aufgabe in Midgård erledigt war, so lebte er noch lange unter den Menschen und nahm auch die Bürde auf sich zu altern und schließlich zu sterben. Er hatte jedoch bestimmt, dass seine sterblichen Reste zur gleichen Stelle gebracht werden sollten, an der er einst als kleines Kind ankam.

Obwohl Heimdall im Winter starb, folgten die Menschen seinem Wunsch und trugen ihn zurück zur Bucht, an der sie ihn einst fanden. Zu ihrem großen Erstaunen kam mit ihnen auch das prächtige Boot mit dem der Gott einst ankam, gleichzeitig zur Bucht, überzogen von Raureif und Eiskristallen.

Die Menschen betteten Heimdall in das Boot und umgaben ihn mit zahlreichen Schmuckstücken, die ihren Dank an ihn ausdrücken sollten. Als das Boot mit ihren Wertgegenständen gefüllt war, legte es los und verschwand bald im Dunst der Ferne.

Das Boot mit Heimdall kehrte zurück nach Vanaheim, wo aus den sterblichen, menschlichen Resten ein strahlender Jüngling entstand, der unmittelbar von Oden in Asgård aufgenommen wurde und damit Teil seiner Familie ward. Gleichzeitig wurde sein letztgeborener Sohn Sköld-Borgar der Führer und der Richter der Menschen in Midgård.
Copyright: Herbert Kårlin

söndag, maj 22, 2011

Brage, der Dichter der nordischen Mythologie

Brage, ein Sohn Odens und Gunnlöds war der Ehemann der nordischen Liebesgöttin Idun, die zwar zahlreiche Kinder hatten, die jedoch keine bedeutende Rolle in der nordischen Mythologie spielen und nicht mit ihrem Namen genannt wurden.

Brage ist der Gott der Dichtkunst, eine Eigenschaft, die er jedoch mit Oden teilt. Während jedoch Oden seine Dichtkunst in vielfältiger Weise anwendet, ist Brage jener Gott, der es zur Aufgabe hat, die Geschichte der Götter und Krieger zu bewahren und der Zukunft zu überliefern.

Brage, der nicht nur zur Dichtkunst neigt, sondern auch zum Genuss von Mjöd, ist, neben Hermod und den Valkyrior einer der wichtigsten Gäste am Tische Odens in Valhall, da er hier die Aufgabe hat, die in Ehre gestorbenen Helden, die Einhärjar,  zu unterhalten und mit ihnen zu trinken, was ihm auch den Beinamen Kriegerkönig brachte.

Der Name Brage hat in Schweden relativ wenig Eindruck hinterlassen., ausser einem Fussballklub und einem Hotel in Borlänge Im finnischen Österbotten (Pohjanmaa) findet man jedoch einen im Jahre 1908 gegründeten Verein Brage, der in Vasa (Vaasa) ein Freiluftmuseum unterhält. Auf späteren Abbildungen trägt Brage immer einen Bart, was ihn etwas an den griechischen Gott des Weines erinnern lässt. Zahlreiche Forscher der nordischen Mythologie sehen, aus etymologischen Gründen, Brages Dichtkunst in Zusammenhang mit seinem Genuss von Mjöd.
Copyright: Herbert Kårlin
 

lördag, maj 21, 2011

Vanaheim, das Reich der Vaner

Vanaheim, Vanheim oder auch Vanhem bezeichnet das Land der Vaner, einem Göttergeschlecht der nordischen Mythologie, das als sehr naturverbunden bezeichnet wird. Die bekanntesten Vanagötter sind Njord, Frej und Freja, die für die Mächte und Kräfte der Natur verantwortlich sind.

Vanaheim wurde in den alten Schriften nie als solches beschrieben, aber man weiß, dass es nördlich des Svarta Havet, an einem Fluss, der Tanakvisl heißt, liegt. Forscher gehen dabei davon aus, dass es sich hierbei um das Schwarze Meer und den russischen Fluss Don handelt, ohne dies jedoch eindeutig beweisen zu können.

Da Njord in Vanaheim geboren wurde und man lesen kann, dass er nach Ragnarök, dem Weltuntergang, wieder in seine Heimat zurückkehren wird, kann man davon ausgehen das Vanaheim, eine der neun Welten der nordischen Mythologie, nicht vom Weltuntergang betroffen ist und es sich daher auch um eine Welt handelt, die bereits existierte bevor auf Yggdrasil Midgård und Asgård entstanden.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, maj 20, 2011

Heimdall als Lehrer in Midgård

Nordische Mythologie Teil 18 - Heimdalls Unterricht

Da die Bewohner Midgårds nicht wussten woher Heimdall kam, er jedoch eine Gerbe mit sich führte, deren Wert sie hoch einschätzten, nannten sie ihn Chef (Skef). Der Götterbote, den sie Chef genannt hatten, begann bereits in sehr jungen Jahren die Menschen in allen notwendigen Künsten zu unterrichten.

Er lehrte sie bereits zu Beginn die landwirtschaftliche und die handwerkliche Kunst, sowie die Zeitrunen und die Ewigkeitsrunen. Die Zeitrunen beinhalteten die weltlichen Wissenschaften und die Ewigkeitsrunen das religiöse Streben und die göttliche Geschichte. Auf Grund seines großen Könnens machten die Menschen Heimdall bereits als jungen Mann zu ihrem Lenker, zum Steuermann von Midgård. In dieser Zeit bekam er von ihnen den Namen Rig, das Oberhaupt.

Heimdall lehrte die Menschen pflügen, backen, die Handwerke, schmieden, spinnen, weben, Runen lesen und in Stein schlagen, aber auch zu reiten, Tiere zu zähmen und gesellschaftliche Bande zu knüpfen und Gemeinschaften zu gründen. Er lehrte ihnen auch Häuser zu bauen und Pfeil, Bogen und Speer zu verwenden, sowohl für die Ernährung als auch zur Verteidigung von gefährlichen Tieren.

Der göttliche Lehrer erklärte ihnen die Rolle der Nornen und wie sie ihr Leben führen mussten, wenn sie das Wohlwollen der Götter behalten wollten. Von Heimdall erfuhren die Menschen in Midgård auch die Namen der verschiedenen Götter und ihre Rolle im weltlichen Geschehen. Er erlaubte ihnen anschließen für die Götter Altäre und Tempel zu errichten und lehrte ihnen Gebete, die die Götter hören konnten.

Als bedeutendste Errungenschaft bot er ihnen schließlich noch den Feuerbohrer, der den Menschen die Möglichkeit gab das Feuer zu beherrschen, das vor seiner Ankunft nur Angst und Schrecken verbreitet hatte, da der Blitz mehr zerstörte als ihnen half.
Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, maj 19, 2011

Dvalin, der mächtigste Zwerg der nordischen Mythologie

Dvalin ist der bekannteste und auch mächtigste Zwerg der nordischen Mythologie, der zugleich als der kunstfertigste Schmied der Unterwelt gilt. Dvalin schuf Brisingamen, den wichtigsten Schmuck der Urzeit, Tyrfing, das unglücksbringende Schwert und er schmückte Breidablick, die Wohnung Balders.

Der Zwerg Dvalin war der erste Zwerg, der die Zauberkraft der Runen beherrschte und diese Kenntnisse seinem gesamten Klan, den Zwergen und den Alver, vermittelte. Mit Hilfe der Runen-Kenntnisse kann er seinen Schmückstücken und Waffen auch übernatürliche Kräfte verleihen.

Dvalin, was soviel wie „im Halbschlaf“ bedeutet, war der Vater mehrerer Nornen, hatte ein Pferd, das auf den Namen Modin, das Müde, hörte und die anderen Zwerge nannten die Sonne oft „das Spielzeug Dvalins“.

Es war auch der Zwerg Dvalin, der eine Gruppe von Zwergen, die fast alle die Namen von Handwerkern trugen, von Salarstein, dem Heim der Zwerge, über feuchte Wiesen nach Järavallen in Skåne führte.

Dvalin ist in der nordischen Mythologie gleichzeitig der Name eines der Hirsche, die im Weltenbaum Yggdrasil leben und Tolkien benutzte diesen Namen für einen seiner Zwerge in seinem Buch „Der kleine Hobbit“, eine Art Vorgeschichte zum „Herr der Ringe“. Die Zwerge der nordischen Mythologie beeinflussten auch zahlreiche Märchen-Autoren.
Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, maj 18, 2011

Heimdall, der Lehrer der Menschen

Obwohl Heimdall im Grunde keinem Göttergeschlecht der nordischen Mythologie angehörte, sondern der Sohn von neun Müttern ist, wird er als Vanagott bezeichnet, der den Aser sehr nahe steht, was vermutlich damit zusammenhängt, dass er zahlreiche wichtige Aufgaben wahrnehmen musste und bereits als kleines Kind von den Göttern Asgårds eine bedeutende Aufgabe erhielt.

Da Ask und Embla und alle ihre Nachkommen ein kulturloses, einfaches Leben führten und daher nur ein primitives Dasein führten, schickten die Asagötter Heimdall zu ihnen, der ihnen alles lehrte, was sie zu einem höher entwickelten Leben brauchten. Heimdall zeigte ihnen die Geheimnisse des Feuers, lehrte ihnen Lesen und Schreiben, sowie die Geheimnisse der Runen, er brachte ihnen alle Handwerke bei und unterrichtete sie im Herstellen von Kleidung und Schmuck. Es war auch Heimdall, der ihnen Gesetze brachte, die das Zusammenleben unter den verschiedenen Gesellschaftsklassen regelte.

Später war Heimdall, der wegen seinen goldenen Zähnen auch oft Gyllentand genannt wurde und in Himinbjörg wohnte, der Wächter von Bifrost, der bei großer Gefahr mit dem Gjallerhorn die Götter von der Ankunft der Riesen warnen sollte. Die Rolle des Wächters wurde deshalb Heimdall anvertraut, weil er weniger Schlaf als ein Vogel benötigte, mehrere hundert Kilometer weit sehen konnte und selbst das Gras und die Haare sowie das Fell der Tiere wachsen hören konnte.

Durch die Bedeutung Heimdalls in der nordischen Mythologie gibt es jede Art von Unternehmen, die sich in Schweden noch immer den Namen Heimdall geben, wobei bereits Ende der 80er Jahre auch ein Computerspiel dieses Namens auf den Markt kam, kurze Zeit eine schwedische Gruppe mit Vikingrock mit dem Namen Heimdall einen gewissen Erfolg hatte, aber auch eine italienische Power Metal Band Platten unter diesem Namen veröffentlicht, unter anderem die CD Lord Of The Sky mit dem Song Fall Of The Bridge. Die Gruppe wird im September ihre fünfte CD auf den Markt bringen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

tisdag, maj 17, 2011

Der Lehrer der Menschen in Midgård

Nordische Mythologie Teil 17 - Der Lehrer der Menschheit kommt an

Die Götter wählten den Gott des Feuers zum Lehrer der Menschheit als dieser gerade erst ein Baby war. Heimdall, der neun Mütter hatte, gilt allgemein als Gott der Vaner, da er in der Unterwelt, dem Reich der Vaner geboren war, auf der anderen Seite des Weltenmeers.

Damit Heimdall auch seiner Aufgabe gewachsen war, wurde er mit Stärke, Weisheit und Ausdauer ausgerüstet. Dies geschah, indem das Baby das Wasser der drei Quellen der Unterwelt zu trinken bekam, die auch den Weltenbaum Yggdrasil nährten.

Urds Quelle, die ein Wasser führt, das wie Silber glänzt und auf dem weiße Schwäne schwimmen, verlieh Heimdall alle Kraft, die auch die Welten stärkte und gedeihen ließ. Mimers Quelle, die auch das Mjöd der Götter lieferte, verlieh dem Knaben Weisheit, Vernunft und die Gabe der dichterischen Sprache. Die eisige Quelle Hvergelmer dagegen gab ihm die Härte und die Ausdauer, die seine Aufgabe erforderte.

Nachdem Heimdall mit den drei Gewässern genährt war, wurde ihm am Strand von Vanaheim ein Boot zurechtgemacht, das ihn nach Midgård führen sollte. Während der Junge noch schlummerte, wurde das Boot prachtvoll geschmückt, wobei neben Heimdall eine Getreidegerbe, ein Feuerbohrer, Werkzeug, Waffen und Geräte für verschiedene Handwerke gelegt wurden.

Daraufhin wurde das kleine Boot, das von zwei Schwänen gezogen wurde, ins Wasser geschoben um den Weg zu nehmen, den Urd vorbestimmt hatte. Alle Schwäne, die man später in Midgård fand, kommen von diesem Paar, das ursprünglich in der Unterwelt an Urds Quelle lebte.

Eines Tages sahen dann die Menschen, die am Strand von Aurvangalandet standen, das Boot in einer Bucht ankommen und fanden in ihm ein schlafendes Kind und viele unbekannte Gerätschaften von denen sie nicht wussten wozu sie dienten. Sie nahmen den Kleinen in ihrer Gemeinschaft auf und pflegten ihn mit Liebe und Zärtlichkeit. Die Gerätschaften nahmen sie ebenfalls mit, da sie dachten, dass sie sicher einen Nutzen hatten, wenn sie mit dem Boot ankamen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, maj 16, 2011

Die Wölfe Hate und Skoll der nordischen Mythologie

Hate und Skoll waren zwei riesige Wölfe, die im Järnskogen als Söhne von Fenrisulven geboren waren, dem gefährlichsten und größten Wolf der nordischen Mythologie, der wegen seiner Gefährlichkeit von den Göttern in Jotunheim angekettet war.

Hate verfolgte Sol, die Sonne, und Skoll Måne, den Mond, während ihrer Reise über das Firmament um wollen die beiden auffressen, damit die Dunkelheit über Midgård fällt und die Götter die Welt der Menschen nicht mehr schützen können.

Erst bei Ragnarök gelingt es jedoch Hate und Skoll Sonne und Mond einzuholen und beide zu verschlingen. Gleichzeitig werden auf allen Welten des Weltenbaumes Yggrasil bereits die letzten Kämpfe geführt, die schließlich zum Weltuntergang führen.   
Copyright: Herbert Kårlin
 

söndag, maj 15, 2011

Muspelheim, das Reich der Hitze

Muspelheim und Nifelheim waren zwei Reiche, die bereits in der Urzeit existierten, lange bevor die ersten Wesen entstanden. Sie waren getrennt durch Ginnungagap, die absolute Leere, in der die Welten der nordischen Mythologie ihren Ursprung haben.

Muspelheim wurde als das Reich des Lichtes, der Hitze und des Feuers betrachtet, das von Surt beherrscht wurde. So wie die Funken aus Muspelheim die Welten schufen als sie mit dem Raureif Nifelheims in Berührung kamen, so werden die Welten letztendlich auch von Muspelheim aus vernichtet.

Bei Ragnarök zieht Surt mit seinem brennenden Schwert, das so stark leuchtete wie die Sonne, zusammen mit seinen Söhnen und den bösen Mächten, der Kraft des Chaos, von Muspelheim aus in den Kampf gegen alle Welten und insbesondere gegen Asgård, die Welt der Götter.

Die Wikinger sahen in den verschiedenen Sternbildern nicht nur die verschiedenen Götter und Wesen der nordischen Mythologie, sondern sie glaubten auch, dass die Sterne die Funken aus dem fernen Muspelheim waren.
Copyright: Herbert Kårlin
 

lördag, maj 14, 2011

Die Menschheit vermehrt sich in Midgård

Nordische Mythologie Teil 15 - Wie die Menschen sich vermehren

Was mit den ersten Menschen in Midgård geschah, dass sie sich aus dem Samen des Yggdrasil entwickelten, wiederholte sich gewisser Weise auch in aller Zukunft, denn der Grundstoff des Menschen befand sich in allen Blumen und Früchten, die Yggdrasil auf Midgård trug.

Sobald die Früchte reif waren, fielen sie vom Baum in die Fensalar, in das Land, das Höner und seiner Tochter Frigge gehört. Diese Früchte wurden unmittelbar von Storkarne, einem Vogel Höners, der auch Langbein (Långben) genannt wurde, aufgesammelt und zu jenen menschlichen Frauen getragen, die sich nach einem Kind sehnten, das sie zärtlich in den Armen halten und aufwachsen sehen wollten.

Bevor diese Kinder jedoch zu ihren Müttern kamen, verlieh ihnen Lodur noch die gleichen Fähigkeiten, die er bereits Ask und Embla gegeben hatte, nämlich die Bewegung, warmes Blut und einen göttlichen Charakter. Höner gab ihnen eine Seele mit und Oden den Geist.

Allerdings konnten die Götter den Kindern keine Schicksale verleihen, die auch zu den wartenden Müttern passten. Diese Aufgabe hatte die Schicksalsgöttin Urd, die nicht nur jedem Kind sein vorgegebenes Schicksal mit auf den Weg gab, sondern auch entschied, zu welcher Frau auf Midgård dieses Schicksal passte.

Da es immer mehr Kinder gab, die ein Schicksal benötigten und Mütter suchten, konnte Urd diese Aufgabe nicht mehr allein erledigen und hatte daher Dienerinnen, die ihr bei dieser Aufgabe halfen. Diese Dienerinnen, ebenfalls Nornen wie Urd, kamen aus den verschiedensten Geschlechtern. Einige unter ihnen gehörten zu den Aser, andere den Alfer und die dritten waren Töchter von Dvalin, einem Sohn Mimers.

Alle Menschen wurden auf die gleiche Weise geboren und waren Früchte des Yggdrasil, besaßen die Gaben von drei Göttern und wurden zu einer Familie gebracht, deren gemeinsames Schicksal von Urd bestimmt war. Urd gab auch jedem Neugeborenen eine Norne mit auf den Lebensweg, die wie ein Schutzengel über den Menschen wachte und damit garantierte, dass das Leben nach der Bestimmung verlief.

So bekamen auch Ask und Embla Kinder und ihre Nachkommen vermehrten sich im fruchtbaren Aurvangalandet. Allerdings kannten Ask und Embla und deren Nachkommen kein Feuer, sie hatten kein Saatkorn und sie wussten nicht wie man Erze aus dem Boden gewinnen konnte. Sie hätten jedoch auch nicht gewusst wie man diese Erze zu Schmuck verarbeitet.

Es gab auch keine Gesetze in Aurvangalandet, die zu Beginn der menschlichen Welt Midgård auch nicht nötig waren, und die einzigen Götter, die ihnen bekannt waren, waren Oden, Höner und Lodur.

Gesetze benötigten die ersten Menschen nicht, da das Böse und die Verführung noch nicht nach Midgård gekommen waren. Die Menschen waren daher gutherzig, jedoch auch gutgläubig und leicht in die Irre zu führen. Um die Menschen gegen das Böse zu schützen, schickten die Götter Lehrer zu ihnen, die die guten Anlagen fördern und pflegen sollten. Gleichzeitig sollten diese Lehrer ihnen auch Bildung geben und sie an die Götter binden, die sie geschaffen hatten.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, maj 13, 2011

Fenrisulven, der gefürchtete Wolf der nordischen Mythologie

Fenrisulven, bisweilen auch Fenrir genannt, war der Sohn Lokes und Angerbodas, also einer der Geschwister der Midgårdsormen, Sleipers, Hels und Narfes. Er entwickelte sich von einem harmlosen, fast zahmen Wolf zum größten Feind der Götter und der Menschen.

Fenrisulven wuchs als junger Wolf in Asgård, der Welt der Götter auf und war ein harmloses Wesen. Er wuchs jedoch, da er aus dem Geschlecht der Riesen kam, so schnell, dass er schließlich auch den Asa-Göttern Angst einflößte. Mit einer List wollten sie ihn daher anketten, damit er keinen Schaden anrichten konnte.

Die Götter Asgårds zeigten ihm eine Stahlkette und sagten ihm, dass er das stärkste Wesen der Welt sei, wenn er die Kette an seinem Hals zerreißen kann. Diese Kette widerstand keine Sekunde der Kraft von Fenrisulven. Die Götter versuchten anschließend den gleichen Trick mit einer stärkeren Kette, jedoch mit dem gleichen Resultat.

Schließlich stellten die Zwerge eine Seil aus den Wurzeln der Berge, dem Geschrei der Katzen, den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, dem Bart von Frauen und der Spucke der Vögel her, ein Seil, das eher einem Seidenfaden als einen richtigem Seil glich. Dieses Seil, das den Namen Gleipner erhielt, war jedoch so stark, dass keine Kraft der Welt es zerreißen konnte.

Fenrisulven ahnte, dass diese Schnur ein Geheimnis barg und dachte, es sei verzaubert. Er ließ es sich daher nur unter der Voraussetzung um den Hals legen, wenn sich jemand bereit fand, seine Hand in seinen Rachen zu legen. Nur Tyr hatte den Mut dazu, aber sobald Fenrisulven bemerkte, dass er von den Göttern getäuscht wurde, biss er ihm die Hand ab.

Seit diesem Tag war Fenrisulven in Jotunheim angekettet und hatte eine Schwert im Rachen, das mit der Spitze den Oberkiefer aufhielt. Aus seinem Maul entspringt seither der Bach Von. Erst zu Ragnarök kann sich Fenrisulven befreien und, gemeinsam mit Loke und der Midgårdsormen gegen die Aser kämpfen.
Copyright: Herbert Kårlin

Die ersten Menschen in Midgård

Nordische Mythologie Teil 14 - Menschen bevölkern Midgård

Als Oden, Höner und Lodur eines Tages in ihrer Schöpfung Midgård unterwegs waren und sich der Schönheit dieser Welt erfreuten, fanden sie plötzlich, dass etwas fehlte, denn so schön Midgård auch war, es gab keine lebenden Wesen in ihrer neuen Welt. Wer sollte sich an der Schönheit Midgårds erfeuen und ihnen für die Herrlichkeit danken, die sie geschaffen hatten?

Die drei Götter wanderten in ihren Gedanken weiter und kamen zum Ufer des Nordmeeres, in eine Gegend, die Aurvangaland hieß und den südlichsten Teil des skandinavischen Halbinsel ausmacht. Dort standen zwei Bäume nahe beieinander, eine Ask (Esche) und eine Embla (Ulme).

Als die Götter diese beiden Bäume sahen, so kamen ihnen unmittelbar der Gedanke diese beiden Bäume zu Menschen zu machen. Lodur zog die Esche und die Ulme aus der Erde, so dass die Wurzeln frei lagen und gab ihnen die Möglichkeit sich nach eigenem Willen zu bewegen, Gleichzeitig verwandelte er den Saft der Bäume in rotes Blut und gab den Bäumen das gleiche Aussehen, das die Götter hatten.

Als Lodur damit fertig war, gab Höner ihnen das menschliche Bewusstsein, einen Willen und die fünf Sinne, damit sie bewusst leben konnten. Als auch dies geschehen war, gab ihnen Oden noch den Geist und die menschliche Seele. Damit waren die ersten beiden Menschen in Midgård geschaffen, Ask und Embla.

Als nun die ersten beiden Menschen völlig nackt vor den Göttern standen, so fühlten sie sich trotz ihrer Schönheit unsicher, was Oden sofort spürte. Er nahm daher seine eigenen prunkvolle Kleidung und bekleidete damit Ask und Embla, die sich damit selbst stattlich und schön fanden.
Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, maj 11, 2011

Loke, der Verräter der nordischen Mythologie

Loke spielt, neben Oden und Tor, eine der wichtigsten Rollen in der nordischen Mythologie, zumal er lange Zeit als Freund der Götter und Menschen auftritt und vor allem, weil er die Götter aus mehr als einer Notlage rettet. Später nimmt sein Charakter des Riesengeschlechts die Oberhand und er wird der bedeutendste Feind von Göttern und Menschen.

Loke war der Sohn der beiden Riesen Farbaute und Laufey, seine Brüder hießen Byleist und Helblinde. Loke, der mit Oden die Blutsbrüderschaft eingegangen war, wurde nach Balders Tod jedoch der größte Feind Odens. Deshalb wurde er bis Ragnarök mit den Därmen seines Sohnes Narfe, die sich in Eisen verwandelten, auf drei spitzen Steinen festgebunden. Über seinem Kopf befand sich eine Giftschlange, die ihr Gift in die Aufen Lokes tropfen ließ, das jedoch fast immer von seiner Frau Sugyn in einer Schale aufgefangen wurde. Wenn sie jedoch die Schale leerte und dadurch ein Tropfen des Giftes in die Augen Lokes kame, so wand er sich vor Schmerzen und verursachte die Erdbeben.

Loke hatte die Gabe sich jederzeit in alle Gestalten verwandeln zu können und war in der Lage selbst sein Geschlecht zu ändern. Dies war auch der Grund, warum er in Form eines Hengstes Odens achtfüßiges Pferd Sleipner zeugen konnte.

Loke hatte drei Söhne, zwei mit seiner Frau Sigyn, die die Namen Vale und Narfe erhielten und zwei Kinder mit der Riesin Angerboda: Fenrisulven, der bei Ragnarök Oden verschlingen soll und die Midgårdsormen, die beim Untergang der Welten Tor und Hel töten wird.

Loke lebt, wie fast alle Namen der nordischen Mythologie, weiter in Form von Firmennamen, Pferdeställen, einer Zeitschrift, einem Fußballklub und natürlich als Vorname, wobei sich hier Loke (Nyberg) besonders hervorhebt, einer der bedeutendsten Liedermacher Schwedens der Gegenwart.
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tisdag, maj 10, 2011

Freja, die Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit

Freja, oft auch als Fröja bezeichnet, ist die wichtigste Göttin der Vaner, da sie die Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe ist. Freja ist die Tochter Njords und die Schwester Frejs, des Gottes der Gewächse, wobei Frej für die Bäume und deren Früchte zuständig war und Freja dafür, dass sich Samen entwickelten, sowie wachsen konnte und dafür, das sich die Menschheit vermehrte.

In der nordischen Mythologie macht man sich oft lustig über Freja als Göttin der Liebe. Loke nennt sie die Liebhaberin aller Götter und Alver, Hyndla bezichtigt sie alle Nächte bei den Ziegenböcken zu verbringen und bei vielen Sagen sind männliche Wesen bereit alles dafür zu geben, um nur eine Nacht mit ihr verbringen zu dürfen.

Auch die Macht Frejas über die Natur führt in der nordischen Mythologie zu Spekulationen, wobei sie Oden Zauberkünste beibringt, die dem Schamanismus gleichen. Gleichzeitig wird die Göttin Freja mit dem Tod in Verbindung gebracht, zumal sie die Hälfte der Einhärjar bekommt, die Zugang zu Valhall haben.

Freja, die den bekanntesten Schmuck der nordischen Mythologie trägt, den Brisingamen, und bewegt sich, wie ihr Bruder Frej,auf einem Schwein fort das den Namen Hildisvin trägt. Den Namen Freja findet man heute nahezu überall, denn zwischen Booten, Schönheitssalons und Vandrarhem wirkt der Name Freja wie ein magischer Punkt bei der Namensgebung von Produkten und Unternehmen. Auch das schwedische Wort Frö (Samen) kommt von Frej und Freja.
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måndag, maj 09, 2011

Die künstlerischen Arbeiten der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 13 - Schmuck und Schmiedekunst

In dieser friedlichen Glanzzeit der nordischen Mythologie schufen die Söhne Mimers und die Alfer die künstlerischen Kleinode für die Asagötter und alle Gerätschaften und Hilfen, die ihnen den Kampf gegen das Böse erleichtern sollten.

In den Schmieden von Mimers und Ivaldes Söhne entstanden nicht nur die herrlichsten Schmuckstücke für die Götter, sondern auch die Waffen, die Streitwagen und andere Güter, die im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle spielen sollten. Auf Grund des Friedens und der Prunkstücke, die in jener Zeit entstanden, nannte man diese Epoche das goldene Zeitalter.

Die Schmiede der Urzeit schufen in diesem goldenen Zeitalter so viele Schmuckstücke, dass nicht ein Kind der Aser oder der Vaner leer ausgegangen wäre.

Die Söhne Mimers und Ivaldes stellten auch den Wagen her, mit dem Tor, der Sohn Odens und Friggs, durch die Wolken fuhr und er erhielt von ihnen den Gürtel der Kraft, den er immer um seine Hüfte schnallte. Für Balder, den Lieblingssohn Odens und Friggs, bauten die Künstler der Urzeit das Schiff Ringhorne, in dem er später seine ewige Ruhe fand.

Unter den Vanagöttern war es erlaubt, dass sich Bruder und Schwester verheirateten. Njord hatte sich daher mit einer Schwester verheiratet, wobei die beiden zwei Kinder bekamen, Frej, der als der Gott der Gewächse auserkoren war und Freja, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe.

Frej erhielt von den Söhnen Ivaldes das Schiff Skidbladner, das auch an Land segeln kann, immer Mitwind hat und zusammengefaltet werden kann. Von den Söhnen Mimers erhielt er den Eber Slidrugtanne, auch Gyllenborste genannt, einen Eber, der sich auf Land und in der Luft schneller fortbewegen kann als jedes Pferd.

Für Freja gestalteten die Künstler der Unterwelt den schönsten Schmuck, den je eine Frau bekam und den sie Brisingamen, das Halsband der Zwerge, nannten.

Njord bekam von den Kunstschmieden die beste aller Streitäxte und Heimdall erhielt ein Musikinstrument, das in allen Welten zu hören war, das Gjallarhorn, das jedoch Mimer versteckte und an Heimdall nur dann herausgab, wenn es auch wirklich gebraucht wurde.

Die Götter gemeinsam erhielten von den Künstlern das Tavelspel, das gegen sich selbst spielen konnte und bei dem sich die Steine eigenständig bewegten. Die Götter bekamen jedoch noch eines der wichtigsten Geschenke von den Künstlern der Unterwelt, nämlich die Äpfel der Unsterblichkeit, die jedoch von Idun, Ivaldes Tochter, verwaltet werden mussten, denn sie erhielten ihre Kraft nur dann, wenn sie aus den Händen Iduns kamen.

Copyright: Herbert Kårlin
 

lördag, maj 07, 2011

Tomten, die modernen Zwerge Schwedens

Tomten, die in Norwegen und Dänemark als Nisse bekannt sind, haben sich aus den Dvärgen, den Zwergen der nordischen Mythologie, entwickelt und gehören dem alten Volksglauben Schwedens an. Die etymologische Herkunft der Tomten ist unbekannt.

Im Gegensatz zu den Dvärgen der nordischen Mythologie sind die Tomten an einen festen Platz gebunden, meist ein landwirtschaftliches Gut. Der Tomt ist der erste, der das Feld pflügte und kann „seinen“ Hof selbst nach dem Tode nicht vergessen, sondern muss immer wieder nachsehen, ob auch alle Arbeit richtig gemacht wurde. Der Bauer selbst sieht und spürt ständig die Anwesenheit eines Tomte, bekommt ihn jedoch nur äusserst selten zu Gesucht.

Tomten werden meist als alte Zwerge mit Bart, grauen Kleidern und dem Spitzhut dargestellt. Sie haben ein furchtbares Temperament und rächen sich furchtbar, wenn auf einem Hof die Tiere schlecht behandelt werden. Viele Landwirte hatten bis zum 20. Jahrhundert solche Angst vor Tomte-Zwergen, so dass sie ihre Tiere teilweise besser ernährten als sich selbst und stellten den Tomten regelmäßig etwas Grütze vor die Tür. Heute gehören die Tomten nur noch der Welt der Märchen, Sagen und Legenden an.
Copyright: Herbert Kårlin
 

fredag, maj 06, 2011

Heidrun, die Ziege des Asa-Gottes Oden

Heidrun, die Ziege Odens weidet auf dem Dach von Valhall und ernährt sich von den ständig nachwachsenden und immergrünen Blättern des Weltenbaumes Yggdrasil. Durch diese Nahrung wird ihre Milch vom Lebenssaft des Baumes angereichert und verwandelt sich in ihrem Magen zum Göttertrank Mjöd, das demjenigen, der es trinkt besondere Kräfte verleiht.

Aus ihren Eutern fließt soviel Mjöd, dass die Menge, die in den Behälter in der Valhall fließt, nie zu Ende geht, egal wie viel die Götter und die gestorbenen Helden, die Einhärjar, auch von diesem berauschenden Getränk zu sich nehmen. Serviert wird Mjöd von den beiden Dienerinnen Odens, von den Valkyrien Rist und Mist. 

Heidrun ist der Name einer wichtigen Ölplattform Norwegens, der Name eines schwedischen Verlages, ein heute relativ seltener weiblicher Vorname und der Name einer Vikingarockband aus dem Värmland, die erstmals im Jahre 2009 öffentlich auftrat und patriotische Songs schreibt, ohne jedoch einer rechten politischen Gruppe nahe zu stehen.
Copyright: Herbert Kårlin
 

torsdag, maj 05, 2011

Die Zwerge Nordre, Sudre, Austre und Vestre

Die Götter schufen Zwerge bereits bevor die Welt der nordischen Mythologie entstand, als die Asa-Götter selbst noch in der Unterwelt lebten. Da die Zwerge nur wenig Kontakt mit anderen Wesen hatten, wurden sie als scheue Wesen beschrieben, die die Dunkelheit bevorzugten. Die meisten unter ihnen galten als hervorragende Künstler.

Die Zwerge Nordre, Sudre, Austre und Vestre hatten von den Göttern eine besondere Aufgabe bekommen, den sie sollten das Himmelgewölbe, das aus dem Schädel Ymers hergestellt war stützen. Die vier Zwerge repräsentieren daher die Himmelrichtungen und hatten, gemeinsam mit den vier Hirschen, die in Yggrasil, dem Weltenbaum, lebten eine Rolle bei der Entstehung der vier Hauptwinde.

Von den vier Zwergen Nordre, Sudre, Austre und Vestre werden in Schweden auch die Namen der vier Himmelrichtungen Norden (nord), Süden (syd), Osten (öster) und Westen (väster) abgeleitet. Die Zwerge der nordischen Mythologie kommen noch heute in zahlreichen Legenden und Sagen des Nordens vor, wobei aus ihnen auch die schwedischen Trolle entstanden.  

Copyright: Herbert Kårlin
 

onsdag, maj 04, 2011

Sleipner, das Pferd des Asa-Gottes Oden

Der Asa-Gott Oden hat nach der nordischen Mythologie sechs Tiere, nämlich seine beiden Raben Hugin och Munin, die beiden Wölfe Freke und Gere, die Ziege Heidrun und sein legendäres Pferd Sleipner, das ein Kind Lokes war und der wiederum dem Geschlecht der Riesen angehörte.

Sleipner ist ein grauer Hengst mit acht Beinen, der extrem stark war und schneller als jedes andere Pferd, sogar schneller als der Wind war. Das Pferd Sleipner konnte sowohl auf der Erde, als auch in der Luft oder durch die Wasser reiten, wobei er nicht nur Oden auf seinem Rücken trug, sondern auch die heldenreichen Kämpfer, die in der Schlacht gefallen waren, zu Oden nach Valhall brachte. Sleipner konnte all diese Leistungen verbringen, da Oden Zauberrunen in seine Zähne geschnitzt hatte.

Bei Ragnarök reitet Hermod, Odens Sohn, neun Tage und neun Nächte lang auf Sleipner ununterbrochen bis zu Hel um Balder zu retten, wobei hierbei der Mut des Pferdes gezeigt wird, als es selbst über den Hund Hels, Garm, springt und weder die giftigen Schlangen, noch den Drachen Nidhögg fürchtet.

Auf einigen Steinritzungen Gotlands kann man Pferde mit acht Beinen finden, die vermutlich Sleipner darstellen sollen. Nach alten Volkssagen sollen auch die Bauern früher die letzte Handvoll ihrer Samen für Odens Pferd gesät haben, damit der Gott ihnen beim Vorbeireiten keinen Schaden zufügt.

Noch heute wählen viele Reitklub Schwedens den Namen des göttlichen Pferdes als Firmenbezeichnung, wobei man jedoch mittlerweile auch Unternehmen verschiedenster Zweige findet, die sich Sleipner bezeichnen oder auch das achtfüßige Pferd als ihr Logo wählen.
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tisdag, maj 03, 2011

Friedliches Leben in der Urzeit

Nordische Mythologie Teil 12 - Welten ohne Krieg

Eines Tages war Midgård mit all seinen Gewässern, Bergen, Pflanzen und Bäumen fertig und lag wie eine Puppenstube zu Füßen der Asa-Götter, denen das Werk überaus gefiel. Die Mächte aus Jotunheim mit ihren Frösten, Trockenzeiten, Wirbelwinden und Überschwemmungen hielten sich noch fern von Midgård und wagten es nicht ein Werk der Götter zu stören.

Die Geschlechter Ymers, die sich nach Jotunheim retten konnten, waren noch wenig zahlreich und wurden von den Götter freundlich behandelt, so dass die Welten ihren gleichmäßigen und ruhigen Gang gehen konnten. Eine Jahreszeit nach der anderen ging vorbei, die Weltenmühle Grotte schuf fruchtbare Erde, die wie Gold glänzte und spielte dabei die angenehmsten Töne. Und der Polarstern stand im Zentrum des Himmels, der sich zu jener Zeit noch nicht zur Seite geneigt hatte.

Um der Welt den ewigen Frieden zu garantieren, beschlossen die Asa-Götter, dass sich aus allen Welten jemand mit einem Gott verheiraten sollte. Diese Mischehen sollten die Freundschaft zwischen allen Geschlechtern aufrecht halten.

Vanaheim schickte daher den Gott der Vaner, Njord, nach Asgård, der unmittelbar in das Geschlecht der Aser aufgenommen wurde und mit ihnen wohnte, auch wenn er häufig seine Familie in der Burg Noatun besuchte, die hinter dem Westmeer an einem Strand lag, wo die Schwäne lebten und die Vaner mit ihrem Gesang erfreuten.

Oden selbst verheiratete sich mit Njords Schwester Frigg, wobei Njord und Frigg die Kinder Natts waren, die wiederum die Tochter von Mimer war. Mit Mimer tauschte Oden Geschenke, die ein Zeichen der ewigen Freundschaft waren, die weder von Mimer noch von Oden je gebrochen wurde.

Von den Alver, die von Ivalde und seinen Söhnen geleitet wurden, verlangte Oden den Treueeid,  was ihm unmittelbar gewährt wurde. Und selbst Jotunheim schickte Gullveig und Loke nach Asgård, wo Gullveig in Friggs Hofstaat aufgenommen wurde.

Loke dagegen, der immer an seinen eigenen Vorteil dachte, war ein Heuchler und zeigte sich daher immer so hilfsbereit, dass er selbst von Oden nicht durchschaut wurde, sondern dieser eine enge Freundschaft zu ihm verspürte, mit ihm Blut tauschte und Loke sogar versprach nur dann Mjöd zu trinken, wenn auch Loke welches erhielt.

Oden schickte jedoch auch zwei seiner eigenen Nachkommen nach Jotunheim, wo sie als Pflegekinder von Vingner und seiner Frau Lora aufgenommen wurden. Erst schickte er Tyr, einen Sohn, der er mit einer Riesin hatte und der später der Gott der Kämpfer wurde, später auch Tor, den Sohn, den er zusammen mit Frigg hatte.
Copyright: Herbert Kårlin
 

måndag, maj 02, 2011

Mjölner, der legendäre Hammer des Gottes Tor

Mjölner, der legendäre Hammer des Gottes Tor wurde von den Zwergen Eitre und Brokk geschmiedet, die allerdings den Schaft des Hammers zu kurz machten, was man bei allen Abbildungen Mjölners feststellen kann. Tors Hammer hatte die Eigenschaft, dass er sein Ziel jedes Mal traf und danach zu Tor zurückkehrte, der allerdings einen Eisenhandschuh tragen musste, damit er ihn wieder fangen konnte.

Eine weitere Eigenschaft des Hammers Mjölner war, dass er Gewitter herbeirufen konnte, wenn Tor ihn auf die Wolken im Himmel schleuderte. Sehr große Erfolge hat Mjölner auch im Kampf gegen Riesen, von denen er, wegen seiner Treffsicherheit, extrem gefürchtet war.

Wenn man im Mittelalter eine Steinaxt im Boden fand, so glaubte man, dass sie noch von Tor stammte und durch einen Blitz entstanden war. Diese Steinaxt bracht man im Dachstuhl der Häuser an, weil man glaubte, das der Blitz kein zweites Mal an der gleichen Stelle einschlagen kann und die Steinaxt ja bereits getroffen war.

Die ältesten Schmuckstücke, die Mjölner darstellen, reichen bis in die jüngere Steinzeit zurück und waren überwiegend aus Silber, wobei im Uppland jedoch auch einige Exemplare aus Eisen gefunden wurden. Während der Wikingerzeit wurde eine Replik Mjölners von Männern und Frauen als Schutzsymbol getragen. Noch heute findet man in Schweden zahlreiche Künstler, die Mjölner als Schmuckstücke herstellen, wobei sie immer mehr von traditionellen Formen abweichen und weniger Repliken schaffen, sondern eigene Werke.
Copyright: Herbert Kårlin
 

söndag, maj 01, 2011

Valhall, die Wohnung der Götter

Valhall, oft auch Valhöll geschrieben, ist das imposanteste Gebäude in Asgård in dem die Asa-Götter wohnen. Dies führte auch dazu, dass Valhall oft mit dem Himmel in Verbindung gebracht wird, auch wenn diese Symbolik etwas zweifelhaft ist, da Valhall eigentlich bedeutet „die Halle der gefallenen Krieger“.

Valhall war innen mit unzähligen goldenen Schildern und Speeren verziert, so dass alle Räume wie von Sonnenlicht überzogen schienen. Jeden Abend belebte sich das Gebäude, das 540 Türen hatte durch die jeweils 800 Krieger gleichzeitig gehen konnten, da hier die Einhärjar nach den täglichen Kämpfen, die vor Valhall statt fanden, das Fleisch vom Eber Särimner aßen und das Mjöd Heidruns tranken.

Zu Valhall gehörte auch der Turm Lidskjalf, von dem aus die Götter Midgård und Jotunheim überwachten, damit sie eventuelle Bedrohungen rechtzeitig feststellen konnten.

Den Namen Valhall findet man in Schweden in den verschiedensten Zusammenhängen, da es ein beliebter Name für Hotels, Konferenzanlagen, Sportzentren, Vereine und Parkanlagen ist, aber auch Vorbild für einen Comic und einen animierten Film war. Zahlreiche Musikgruppen, unter anderem auch Black Sabbath, ließen sich bei ihren Werken von Valhall beeinflussen.
Copyright: Herbert Kårlin