söndag, april 17, 2011

Die Mühle der Welt in der nordischen Mythologie

Nordische Mythologie Teil 8 - Grotte, die Mühle der Welt

Um Ymers Fleisch über die Erde verteilen zu können, schufen die Künstler der Unterwelt eine große Mühle im Nidafjället, rund um die Quelle Hvergelmer, der Quelle, die allen Gewässers der Welten und des Himmels ihr Wasser liefert und wohin das Wasser in einem Kreislauf auch wieder zurückfließt. Diese Weltenmühle nannten sie Grotte.

Genau zwischen Hvergelmer und dieser natürlichen Wasserleitung brachten die Künstler der Unterwelt die Mahlsteine an, damit alles Wasser durch die Steine fließen musste. Das Auge des beweglichen Mahlsteins lag genau über der Quelle. Wenn das Wasser durch dieses Auge zurück zu Hvergelmer kam, so entstand die Ebbe und wenn das Wasser von dort aus zu Erde und Himmel strömte, entstand die Flut. Die Bewegung des Steines verursachte die von den Schiffen so gefürchteten Wasserwirbel, die jedes Boot in die Tiefe zogen.

Die Steinmühle war so groß, dass man neun Riesinnen benötigte um die Stange des beweglichen Steins zu bewegen. Diese neun Frauen wanderten ständig am Rande der Erdscheibe entlang und bewegten mit ihrer Hilfe unaufhörlich den beweglichen Mahlstein.

Mit dieser Mühle wurden auch das Fleisch Ymers gemahlen, wobei das Mehl mit den Flüssen überall auf der Erde verteilt wurde und sowohl die fruchtbare Erde als auch den Sand an den Stränden und Buchten Midgårds lieferte. Nur diese neu geschaffene Erde konnte Leben schaffen, da Ymers Fleisch voll mit lebensschaffenden Kräften war.

Diese Erde wurde gerade in dem Moment über die kahlen Steine verteilt, als Sol mit ihrem mit Diamanten besetzten Wagen erstmals über den neu geschaffenen Himmel fuhr. Als die Sonnenstrahlen die Erde erreichten, begannen überall aus den Lebenskörnern Blumen, Gemüse und Bäume zu sprießen, die die Voraussetzung dafür waren, dass Midgård auch von Menschen bewohnt werden konnte.


Copyright: Herbert Kårlin

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