fredag, maj 13, 2011

Fenrisulven, der gefürchtete Wolf der nordischen Mythologie

Fenrisulven, bisweilen auch Fenrir genannt, war der Sohn Lokes und Angerbodas, also einer der Geschwister der Midgårdsormen, Sleipers, Hels und Narfes. Er entwickelte sich von einem harmlosen, fast zahmen Wolf zum größten Feind der Götter und der Menschen.

Fenrisulven wuchs als junger Wolf in Asgård, der Welt der Götter auf und war ein harmloses Wesen. Er wuchs jedoch, da er aus dem Geschlecht der Riesen kam, so schnell, dass er schließlich auch den Asa-Göttern Angst einflößte. Mit einer List wollten sie ihn daher anketten, damit er keinen Schaden anrichten konnte.

Die Götter Asgårds zeigten ihm eine Stahlkette und sagten ihm, dass er das stärkste Wesen der Welt sei, wenn er die Kette an seinem Hals zerreißen kann. Diese Kette widerstand keine Sekunde der Kraft von Fenrisulven. Die Götter versuchten anschließend den gleichen Trick mit einer stärkeren Kette, jedoch mit dem gleichen Resultat.

Schließlich stellten die Zwerge eine Seil aus den Wurzeln der Berge, dem Geschrei der Katzen, den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, dem Bart von Frauen und der Spucke der Vögel her, ein Seil, das eher einem Seidenfaden als einen richtigem Seil glich. Dieses Seil, das den Namen Gleipner erhielt, war jedoch so stark, dass keine Kraft der Welt es zerreißen konnte.

Fenrisulven ahnte, dass diese Schnur ein Geheimnis barg und dachte, es sei verzaubert. Er ließ es sich daher nur unter der Voraussetzung um den Hals legen, wenn sich jemand bereit fand, seine Hand in seinen Rachen zu legen. Nur Tyr hatte den Mut dazu, aber sobald Fenrisulven bemerkte, dass er von den Göttern getäuscht wurde, biss er ihm die Hand ab.

Seit diesem Tag war Fenrisulven in Jotunheim angekettet und hatte eine Schwert im Rachen, das mit der Spitze den Oberkiefer aufhielt. Aus seinem Maul entspringt seither der Bach Von. Erst zu Ragnarök kann sich Fenrisulven befreien und, gemeinsam mit Loke und der Midgårdsormen gegen die Aser kämpfen.
Copyright: Herbert Kårlin

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